Kurienobmann und Vize
Ferenci kündigt Rücktritt in Wiener Ärztekammer an
In einer Mail kündigte Ärztekammer Wien-Vize sowie Kurienobmann der angestellten Spitalsärzte, Stefan Ferenci, seinen Rücktritt an. Den Inhalt des Schriftstücks bestätigte die Kammer auf MeinBezirk.at-Anfrage.
WIEN. Er ist einer der größten Kritiker von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und er forderte mehrmals den Rücktritt des Wiener sowie österreichischen Ärztekammer-Präsidenten Johannes Steinhart. Die Rede ist von Stefan Ferenci, Vizepräsident der Wiener Kammer sowie Kurienobmann der angestellten Ärztinnen und Ärzte. Bald könnten seine Funktionen in der Kammer Geschichte sein.
Wie "Dossier"-Journalist Ashwien Sankholkar auf X berichtet, habe Ferenci am Dienstag via Mail bekannt gegeben, "in der nächsten ordentlichen Kuriensitzung am 20. Februar 2024 als Kurienobmann" zurückzutreten. Die Entscheidung traf Ferenci, um die Wünsche der Familie zu erfüllen. Allerdings bedeute das für ihn nicht, dass er sich nicht weiterhin für die Interessen der Wiener Spitalsärzte einsetzen werde. Der Inhalt des Mails wurde seitens der Ärztekammer Wien auf MeinBezirk.at-Anfrage bestätigt.
Kritik an "aktuellen Entwicklungen"
Der noch Kurienobmann der angestellten Ärzte teilte in der Mail mit, dass die ÄKW "aus mehr als nur der kleinen Gruppe der Kassenärzt*innen" bestehe, weshalb er es für einen schweren Fehler halte, dass der "Hauptfokus der Wiener Ärztekammer in den letzten Jahrzehnten fast ausschließlich auf den Interessen dieser kleinen Gruppe gelegen" sei. Für seinen Nachfolger hoffe er, dass er "diesen selbstbewussten und kämpferischen Weg" weiterhin fortsetzen werde.
Außerdem kritisierte er "die aktuellen Entwicklungen", die er "sehr kritisch" sehe und sie seinem Verständnis einer "transparenten und mit den Pflichtbeiträgen verantwortungsbewusst umgehenden Ärztekammer" widersprechen.
Automatisch kein Vize mehr
Gegenüber "APA" teilte die Kammer mit, dass Ferenci mit diesem Schritt auch automatisch das Amt des Vizepräsidenten verlieren werde, das für den Kurienobmann reserviert ist. Über einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin wollte man nicht sprechen. Die Entscheidung werde bei einer "demokratischen Wahl" im Februar erfolgen, so ein Sprecher.
Ferenci war auch in diesem Jahr zwischen Ende April und Anfang September interimistisch an der Spitze der Wiener Ärztekammer, nachdem sich der umstrittene Präsident Johannes Steinhart aus gesundheitlichen Gründen aus den Geschäften für einige Zeit zurückgezogen hatte.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.