ESC Wien
Opposition will Klimafokus, hört Kasse klingeln & fürchtet Geldnot
- Mitte Mai 2026 wird der 70. ESC in Wien stattfinden. Nicht alle Parteien freuen sich darüber. (Archiv)
- Foto: Hans Ringhofer / picturedesk.com
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Seit Mittwoch ist es Gewissheit. Der Eurovision Song Contest (ESC) 2026 wird im Mai in Wien stattfinden. Sehr zum Wohlgefallen der Stadtregierungsparteien SPÖ und Neos. Mittlerweile hat sich auch die Opposition zu Wort gemeldet. Die Freude fällt nicht unter allen recht groß aus.
WIEN. "Europe, shall we dance?", wird im Mai 2026 von Wien aus über die Bildschirme in die Wohnzimmer von Millionen von Zusehenden gerufen. Denn seit Mittwoch ist die Entscheidung bekannt, welche Metropole jetzt den Eurovision Song Contest (ESC) 2026 austragen darf. Es wurde die Bundeshauptstadt an der Donau gewählt.
Die Freude ist wie zu erwarten unter den Regierungsparteien groß. Während Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) von einer Möglichkeit spricht, "die Schönheiten unserer Stadt und unseres Landes zu präsentieren" und sich auch über die entstehende Wertschöpfung freut, erklärt es Neos-Klubobfrau Selma Arapović so: "Es war uns immer bewusst, dass der ESC in Wien eine großartige Chance ist, unsere weltoffene Stadt als Bühne für Musik, Vielfalt und großartige Gastgeberin zu zeigen."
Grünes Event und klingelnde Kasse
Die Freude ist auch bei (fast) allen Oppositionsparteien groß. So meldet sich etwa die Grüne Parteivorsitzende Judith Pühringer über Instagram zu Wort. Sie sei "freudig überrascht. Ich freue mich sehr, dass der Song Contest nach Wien kommt. Wien ist eine Stadt der Vielfalt, der Toleranz, der Weltoffenheit und auch eine Stadt der Musik."
Pühringer hofft aber auch auf ein klimafreundliches Massenevent im Mai: "Es gibt ja viele Konzepte, wie grüner Tourismus, nachhaltiger Tourismus und wir werden uns auch stark dafür einsetzen, dass das beim Song Contest auch im Fokus steht."
- Die Grüne Wien-Parteichefin Judith Pühringer ist höchst erfreut, will mit ihrer Partei auch für einen Klimafokus beim Megaevent arbeiten.
- Foto: Pölzl/RMW
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Bei der ÖVP hingegen sieht man die Kasse klingeln. "Jeder Euro, der hier investiert wird, schafft Wertschöpfung, sichert Arbeitsplätze und bringt langfristige Tourismusimpulse für Wien. Schon 2015 lag der Wertschöpfungsbeitrag laut IHS bei rund 38 Millionen Euro. 28 Millionen Euro davon für Wien als Veranstalterstadt", ist sich ÖVP-Wien-Stadträtin Kasia Greco sicher.
Parteikollege und ÖVP Wien-Kultursprecher Karl Mahrer weiß: "Der Song Contest ist ein großes Kulturereignis, das Wien wieder ins Zentrum Europas rückt. Es ist ein Fest der Kreativität und der Begegnung, welches unsere Stadt im internationalen Rampenlicht erstrahlen lässt."
Blauer Blick auf's Börserl
Anders hört sich das bei FPÖ Wien-Parteichef Dominik Nepp an. So recht freuen kann er sich nicht über das Ganze, ganz im Gegenteil: "Statt Millionen in ein Kurzzeit-Spektakel zu investieren, sollte die Stadt Wien endlich die Probleme lösen, die tagtäglich die Bevölkerung betreffen: leistbares Wohnen, Sicherheit auf den Straßen und eine solide Finanzpolitik."
Er fordert "volle Kostentranparenz", denn: "Die kolportierten 22,6 Millionen Euro sind wohl nur die Spitze des Eisbergs. Die Wiener haben ein Recht zu erfahren, wie viel dieses Event wirklich kostet und welche Ausgaben am Ende beim Steuerzahler hängenbleiben."
- FPÖ-Wien-Chef Dominik Nepp sieht dem Fest der Musik im Mai aus mehrerlei Gründen negativ entgegen.
- Foto: Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com
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Gleichzeitig mahnt der blaue Stadtparteichef auch: "Gerade in den letzten Jahren hat sich gezeigt, wie stark internationale Veranstaltungen für politische Inszenierungen missbraucht werden. So wurde der israelische Beitrag beim ESC in den letzten Jahren gnadenlos ausgepfiffen. Das darf hier nicht vorkommen. Wien darf nicht zur Bühne für Antisemitismus werden." Die Verantwortung liege seiner Meinung nach beim Bürgermeister und seiner Stadtregierung.
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