Christoph Wiederkehr
Präsenzunterricht ist "extrem wichtig"
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) sprach in seinem „Wien heute“-Interview, zum einjährigen Jubiläum der Koalition von SPÖ und Neos, über Impflicht und Präsenzunterricht.
WIEN. Im vierten Lockdown findet anders als bisher Unterricht an Schulen statt. Christoph Wiederkehr, seit einem Jahr Amtsführender Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz, spricht im „Wien heute“-Interview von einer „sinnvollen Lösung“.
„Für mich persönlich war es extrem wichtig, dass trotz diesen Lockdowns auch die Schulen geöffnet bleiben und Präsenzunterricht stattfinden kann. Es gab einen Kompromiss, nämlich dass Eltern, die ihre Kinder zu Hause lassen wollen, das auch mit den Kindern gemeinsam entscheiden können, ohne Entschuldigung.“
Hintergrund dafür ist laut Wiederkehr die Erfahrung aus den bisherigen Lockdowns. Es habe massive Folgeerscheinungen gegeben, psychische Probleme, Lernrückstände von Kindern, „die zu Hause einfach nicht die Infrastruktur oder die Möglichkeit haben, gut mitzukommen“.
Präsenzunterricht sei für Kinder, die Probleme in der Schule haben, wichtig: „Und das ist ein Grund, warum man jetzt auch in den Unterricht gehen sollte. Es gibt aber auch Lerntypen, die können gut zu Hause lernen, die bekommen Lernpakete und kommen genauso mit. Und so ist das ein gangbarer Weg, dass wir einerseits offene Schulen haben, ein sehr engmaschiges Sicherheitskonzept an den Schulen, sodass wir auch in diesem Lockdown die Schulen geöffnet halten können“.
Wiederkehr bekannte sich zu Kontaktbeschränkungen, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Es wären aber auch viele andere Maßnahmen möglich gewesen, etwa den Handel zu schließen. Die Entscheidung zum Lockdown sei aber von Bundesregierung und Landeshauptleuten getroffen worden. Es gehe jetzt darum, an einem Strang zu ziehen und schnellstmöglich wieder zu mehr Freiheitsrechten für Geimpfte zu kommen.
Impflicht, ja oder nein?
Dem Neos Chef geht es in erster Linie darum, mehr Menschen zum Impfen zu bewegen. Er verlange etwa von Kindergarten-Pädagoginnen beim Neueintritt einen Impfnachweis. In Bezug auf die allgemeine Impflicht, wartet er ab, was die Regierung vorlegt. Impfpflicht sei aber besser als ein neuer Lockdown.
Die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) funktioniert gut. Widersprüche gibt es wenig. „Das ist auch mein Ansatz von Politik, nämlich gemeinsam und konstruktiv zu arbeiten. Genau dafür sind wir gewählt worden. Dafür sind wir in einer Regierung, um Probleme zu lösen. Und davon gibt es in einer Pandemie genug“, so Wiederkehr. Im ersten Jahr sei viel weitergebracht worden, von Bildung bis zur Wirtschaft.
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