Elementare Bildung
Private Kindergärten in Wien bekommen mehr Personal
Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) präsentierte seine erste Bilanz des Stufenplans für mehr Qualität in Wiener Kindergärten. Unter anderem bekommen die privaten Kindergärten mehr Personal.
WIEN. Am 24. Jänner, dem Tag der Elementarbildung, präsentierte Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr eine erste Bilanz zum Stufenplan für mehr Qualität in Wiener Kindergärten. Dieser umfasst zahlreiche Maßnahmen, um die Qualität der elementaren Bildung in Wien zu verbessern. Ein großer Punkt diesbezüglich war mehr Personal. Nämlich eine dritte Person in den Kleinkindergruppen und Familiengruppen.
"Die Verordnung ist erlassen. Ab Herbst wird in jedem privaten Kindergarten eine dritte Kraft bei der Arbeit mit den Kleinsten zur Verfügung stehen", verrät Christoph Wiederkehr. Dies sei verpflichtend ab dem nächsten Kindergartenjahr. "Ab September 2024 müssen dies alle privaten Kindergärten umsetzen." Ein großer Vorteil, wie Wiederkehr meint: "Mehr Personen in der Gruppe, mehr Zeit mit den Kindern und eine Entlastung für das pädagogische Personal".
Verpflichtend mehr Personal in Kindergärten
Im Gespräch mit MeinBezirk.at konkretisiert Wiederkehr: "Diese dritte Kraft ist eine Assistenzkraft. Konkret werden diese 15 Stunden in der Familiengruppe und 10 zusätzliche Stunden in der Kleinkindergruppe zum Einsatz kommen." Diese 3. Person ist ab Herbst in allen privaten Kindergärten gesetzlich verpflichtend und wird im Zuge einer Förderung von der Stadt Wien finanziert. Das kostet die Stadt im für das 2. Halbjahr 2024 rund 6,8 Millionen Euro. Für das Jahr 2025 nimmt die Stadt dafür in etwa 21,2 Millionen in die Hand.
Der zweite große Punkt war die Sprachförderung. Im Jahr 2023 waren es 397 Sprachförderkräfte. Zum Vergleich - im Jahr 2022 waren es 329. "Wir haben bereits an 330 Standorten in Wien eine Sprachförderkraft", zeigt sich Wiederkehr erfreut. Auch heuer wird aufgestockt. Es sollen weitere 50 Sprachförderkräfte in den städtischen und privaten Kindergärten zum Einsatz kommen.
Gesetzesnovelle beim Thema Inklusion geplant
Ein weiterer wichtiger Punkt des Stufenplans ist das Thema Inklusion. "Wir haben leider vom Bund keine zusätzlichen Mittel bekommen, was ich sehr schade finde", so der Bildungsstadtrat. Dennoch wurden laut Wiederkehr bereits 2023 in Wien viele Schritte diesbezüglich auf den Weg gebracht, um mehr Plätze für Kinder mit besonderen Bedürfnissen zur Verfügung zu stellen. Neu sei auch die Kompetenzstelle Inklusion bei der Kinder- und Jugendhilfe (MA 11). Diese ist Anlauf- und Schnittstelle für alle Kindergartenbetreiberinnen und -betreiber und für betroffene Familien.
Aktuell wird an einer Gesetzesnovelle gearbeitet, die noch heuer in Kraft treten soll. Dabei geht es darum, die Einzelintegration und Inklusion im Kindergarten noch genauer zu regeln. Es soll zu einer Anzeigenpflicht bei Einzelintegration kommen. Diese sperrige Formulierung, erklärt Wiederkehr wie folgt: "Heißt, wenn ein Kindergarten Kinder mit Behinderungen hat, muss das bei der MA 11 angemeldet werden. Weiters muss es ein pädagogisches Rahmenkonzept geben, damit die Kinder, die einen besonderen Bedarf haben, auch individuell gefördert werden können."
Weiters wird seit Anfang 2024 in jedem Kindergarten - sowohl städtisch als auch privat - kontrolliert, ob es ein Kinderschutzkonzept als auch Kinderschutzbeauftragte gibt. "Wir haben in Wien österreichweit das strengste Kinderschutzgesetz in Kindergärten und das ist gut so", so der Bildungsstadtrat.
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