Gewalt gegen Frauen
"StoP" will Ende der Gewalt im Grätzel

Gewaltprävention ist auch Armutsprävention, erklären Rösslhumer und Rauch. | Foto: Miriam Al Kafur
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Gewalt- und Armutsprävention im Grätzel: Das Sozialministerium fördert StoP mit 985.000 Euro.

WIEN. Das Jahr 2022 ist noch nicht einmal zur Hälfte vorbei. Trotzdem gab es bereits elf mutmaßliche Femizide (Stand 16. Mai). Ein Femizid ist die Tötung einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts. Im Jahr 2021 kam Österreich auf die erschreckende Zahl von 31 Morden an Frauen. 30 davon wurden mutmaßlich durch (Ex-)Partner, Bekannte oder Familienmitglieder begangen. Das zeigt auf, wie wichtig Gewaltprävention ist.

Das Margaretner Projekt "StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt" macht es sich seit 2019 zur Aufgabe, von Gewalt betroffenen Frauen niederschwellige und schnelle Hilfe zu bieten. Dabei setzt es dort an, wo häusliche Gewalt passiert: zu Hause. Um diese Hilfestellung zu verankern, wird die Nachbarschaft eingebunden. Diese wird dazu ermutigt, Zivilcourage zu zeigen und Betroffenen zu helfen.

Maria Rösslhumer, Gesamtkoordinatorin von StoP Österreich, erklärt, dass man mit StoP einen neuen Weg im Opfer- und Gewaltschutz gehen wolle, und appelliert nicht nur an die Wiedner: "Je mehr Nachbarn Kenntnisse über die Hintergründe von Partnergewalt und häuslicher Gewalt haben und wissen, was sie dagegen tun können und wie sie sich verhalten sollten, desto besser können sie präventiv schützen und unterstützen."

StoP, das unter anderem einen Sitz auf der Wieden hat, darf sich nun über die Fördersumme von 985.000 Euro vom Sozialministerium freuen. Mit diesem Zuschuss sollen wien- und österreichweit insgesamt zehn neue Standorte eröffnet werden.

Sozialminister betroffen

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) betont, wie wichtig Sozialprojekte wie StoP seien: "Die Zahl der Frauenmorde im heurigen Jahr zeigt leider auf, welche Dringlichkeit und welch enormer Handlungsbedarf bestehen. Das Thema Gewaltprävention ist mir deshalb persönlich ein großes Anliegen." Wiedens Bezirkschefin Lea Halbwidl (SPÖ) sagt über StoP: "Der stadtbezogene Ansatz bietet uns auch im Bezirk konkrete Anknüpfungspunkte, um gegen Gewalt an Frauen aktiv zu werden. Ich freue mich deshalb sehr darüber, dass StoP seit dem Vorjahr auch im 4. Bezirk tätig ist."

Mariahilfs Bezirkschef Markus Rumelhart (SPÖ) sagt über StoP: "Gewalt gegen Frauen, und natürlich auch gegen alle andere Personen, hat in unserer Stadt keinen Platz. Die Stadt Wien baut ihre Hilfsangebote für Betroffene aus. Es ist aber auch wichtig, dass der Bund Initiativen wie StoP Partnergewalt unterstützt."

Auch der Bezirksvorsteher aus dem Sechsten, Markus Rumelhart (SPÖ), unterstützt die Initiative. | Foto: BV6
  • Auch der Bezirksvorsteher aus dem Sechsten, Markus Rumelhart (SPÖ), unterstützt die Initiative.
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Margaretens Bezirkschefin Silvia Janković (SPÖ) sagt über StoP: "Das Nachbarschaftsprojekt ist seit Jahren ein starker Partner des Bezirks und leistet unglaublich wichtige Gewaltpräventionsarbeit in ganz Wien. Ich bin stolz darauf, dass Margareten so eng mit StoP zusammenarbeitet". 

Besonders bei Femiziden ist ein Muster zu erkennen: Die Täter stammen meist aus dem Umfeld. Rauch erklärt, dass es für Gewalt keinen Platz mehr geben dürfe: "Jede Person in unserer Gesellschaft kann einen Beitrag gegen häusliche Gewalt leisten. Wir Männer können uns da nicht aus der Verantwortung ziehen. Alle Männer sind gefragt, gegen Gewalt aufzutreten."

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