Wiens Schulen
Volkspartei fordert Gewaltschutzteams und mehr Prävention

Die Wiener Volkspartei hat einen Aktionsplan zur Bekämpfung von Jugendgewalt aufgrund der jüngsten Vorfälle in der Hauptstadt präsentiert. | Foto: Marcus Deak/Wiener Volkspartei
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  • Die Wiener Volkspartei hat einen Aktionsplan zur Bekämpfung von Jugendgewalt aufgrund der jüngsten Vorfälle in der Hauptstadt präsentiert.
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Aufgrund der jüngsten Vorfälle von Jugendgewalt in Wien fordert die ÖVP einige Maßnahmen von der Stadt. Unter anderem wünscht man sich Gewaltschutzteams an Schulen, mehr Prävention, Grätzlpolizisten für jede Schule und ein Hamburger Screening-Modell.

WIEN. Die Wiener Volkspartei hat einen Aktionsplan zur Bekämpfung von Jugendgewalt aufgrund der jüngsten Vorfälle in der Hauptstadt präsentiert. Bei einem Hintergrundgespräch am Dienstag, 19. März, wurde ein 10-Punkte-Plan vorgestellt. 

Unter anderem kritisiert man in diesem Aktionsplan die Integrationsarbeit ("Das Land Wien hat es in der Hand, den Zuzug von Flüchtlingen nach Wien zu reduzieren", meint Integrationssprecherin Caroline Hungerländer) sowie die Maßnahmen zu diesem Thema in den Schulen seitens der rot-pinken Stadtregierung. Es sei "nicht zu bestreiten, dass Wien das klare Epizentrum der Gewalt (in Österreich, Anm.) ist", so ÖVP Wien-Chef Karl Mahrer. Statt teurer Einzelprojekte brauche es eine "professionelle flächendeckende Gewaltprävention" an allen Pflichtschulen in Wien. Jede Schule benötige ein Gewaltschutzteam mit Schulsozialarbeitern, dem zuständigen Grätzlpolizisten und ausgebildeten Pädagogen.

Der "Gewalt-Hotspot Wien" laufe unter SPÖ und Neos "immer mehr aus dem Ruder", meint ÖVP Wien-Bildungssprecher Harald Zierfuß und nennt die steigenden Gewaltzahlen an Wiens Pflichtschulen. MeinBezirk.at berichtete über die Bilanz aus den Schulen:

Deutlich mehr Gewaltdelikte in Wiener Schulen verzeichnet

Fallkonferenzen, Grätzlpolizisten, Trainings

Und wie sieht der Aktionsplan im Detail aus? Man fordert von der Stadt die regelmäßige und transparente Veröffentlichung sowie genaue Analyse der Entwicklung von Anzeigen und Suspendierungen an Schulen. Diese Zahlen sollen auch Deliktformen, Altersübersicht, Herkunft sowie kulturellen und sozialen Hintergrund der Tatverdächtigen beinhalten. Außerdem fordert man eine professionelle, flächendeckende und verpflichtende Gewaltprävention an allen Schulen.

Die Ideen wurden bei einem Hintergrundgespräch am Dienstag vorgestellt. | Foto: Marcus Deak/Wiener Volkspartei
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Die Wiener ÖVP wünscht sich auch sogenannte "Fallkonferenzen", bei denen sich Schulleiter und Lehrkräfte mit Schulsozialarbeitern und -psychologen, der Kinder- und Jugendhilfe (MA 11), der Bildungsdirektion sowie Polizei und Justiz intensiv vernetzten würden, "um entsprechende Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten", erklärt man.

Jeder Schule "könnte und sollte" im Rahmen der Initiative des Innenministeriums "Gemeinsam.Sicher" ein Grätzlpolizist fix zugeordnet werden. Diese Beamtinnen und Beamten könnten in einer strukturierten Zusammenarbeit allen Betroffenen zur Verfügung gestellt werden. Zudem brauche es Gewaltschutzteams an jeder Pflichtschule, mit Schulsozialarbeitern, dem zuständigen Grätzlpolizisten und ausgebildeten Pädagogen.

Bereits im Kindergarten sowie in der Volksschule schlägt die ÖVP vor, "soziale Kompetenz-Trainings" fix zu implementieren. Dies soll im frühen Kindesalter zur Entwicklung "von Empathie, Kommunikationsfähigkeit und konstruktiver Konfliktverarbeitung" beitragen und damit helfen, Emotionen wie Wut, Ärger und Co. ohne Gewaltandrohung und -anwendung zu bewältigen.

Hamburger Modell für Wien?

Eine Maßnahme aus Hamburg würden die ÖVPler auch in der Bundeshauptstadt gerne sehen, nämlich das dort entwickelte "SAVRY-Screening". Das Screening beinhaltet eine Checkliste mit 24 Risikofaktoren, die beim ersten Kontakt mit einem delinquenten Jugendlichen von zwölf bis 18 Jahren vorgenommen wird und je nach Ergebnis zu daraus resultierenden verpflichtenden Maßnahmen führt, etwa Anti-Gewalt-Trainings. 

v. l.: ÖVP Wien-Bildungssprecher Harald Zierfuß, ÖVP Wien-Chef Karl Mahrer und ÖVP-Wien Integrationssprecherin Caroline Hungerländer. | Foto: Marcus Deak/Wiener Volkspartei
  • v. l.: ÖVP Wien-Bildungssprecher Harald Zierfuß, ÖVP Wien-Chef Karl Mahrer und ÖVP-Wien Integrationssprecherin Caroline Hungerländer.
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Weitere Maßnahmen im 10-Punkte-Plan:

  • ein Schulsozialarbeiter pro Schulstandort
  • Gewaltprävention als verpflichtende Aus- und Fortbildungsmaßnahme für Lehrkräfte
  • eine "Reduktion der Asylmigration" nach Wien 
  • Aufstockung der verpflichtenden Jugendcollege-Plätze (siehe mehr in unserem Artikel)
  • Kampagnen in den sozialen Netzwerken von Stadt und Polizei
  • Studie von Stadt Wien und Bundeskriminalamt zur neuen Form von Jugendkriminalität im Netz

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