Politischer Islam
Wiener Verein soll „islamische Weltrevolution“ forcieren
Dem Islamischen Zentrum Imam Ali (IZIA) in Wien wird von der Dokumentationsstelle Politischer Islam vorgeworfen, mittels kultureller und religiöser „soft power“ Einfluss zu nehmen, um den Export der Islamischen Revolution aus Iran zu propagieren.
Wien. Erst am Samstag marschierten mehr als 1000 Islamisten der Gruppe „Muslim interaktiv“ durch Hamburg und forderten die Errichtung eines Kalifats. Das Kalifat ist eine Herrschaftsform, bei der die weltliche und religiöse Führerschaft in der Person eines Kalifen als Stellvertreter von Glaubensgründer Mohammed vereint sind. Es gibt keine Trennung von Staat und Religion wie in Demokratien westlicher Prägung.
In Österreich gab es noch keine vergleichbaren Aufmärsche. Jedoch ortet die Dokumentationsstelle Politischer Islam seit mehreren Jahren enge Verbindungen zwischen Vereinen in Österreich und islamischen Extremismus im Ausland. Laut der neuesten Untersuchung soll ein islamisches Zentrum in Wien-Floridsdorf in regem Austausch mit der Islamischen Republik Iran sein.
Ablehnung von Trennung von Politik und Religion
Die Einrichtung, die in ihrer heutigen Form seit 2001 besteht, umfasst verschiedene Vereine, Firmen und informelle Zusammenschlüsse. Der Bericht zeigt auf, dass über das IZIA die islamistische Ideologie iranischer Prägung von Predigern vor Ort und über verschiedene Kanäle vor allem innerhalb der schiitischen Community in Österreich verbreitet wird. Ähnliche Einrichtungen gibt es auch in anderen Ländern, wie etwa in Deutschland mit dem Islamischen Zentrum Hamburg (IZH). Ein Schwerpunkt liegt neben dem Revolutionsexport beim Kampf gegen den Säkularismus, der als eine koloniale Verschwörung gegen den Islam gesehen wird. Die Trennung von Politik und Religion wird ebenso wie der demokratisch-pluralistische Rechtsstaat in zahlreichen Erklärungen dezidiert abgelehnt.
Vernichtung Israels gefordert
Das IZIA verbreitet seine Botschaften innerhalb der Einrichtung durch verschiedene Veranstaltungen sowie über traditionelle und soziale Medienkanäle. Eine der propagierten Konzepte ist die Idee einer "islamischen Weltrevolution", die eine gesellschaftliche Transformation in fünf Schritten vorsieht, um letztendlich eine globale Vorherrschaft zu erreichen, heißt es im Bericht.
Bei den jährlichen stattfinden Protesten zum Al-Quds-Tag, an denen die Vernichtung Israels gefordert wird, nahm auch das IZIA bei der Organisation der Kundgebungen in Österreich stets eine zentrale Rolle ein, was sich an der Teilnahme führender Mitglieder des Zentrums an der Spitze der Demonstrationen zeigte. Regelmäßig wurden außerdem die mittlerweile verbotenen Symbole der Hisbollah – deren militärischer Arm von der EU als Terrororganisation eingestuft ist – gesichtet.
Dokumentationsstelle Politischer Islam
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