Eishockey in Wien
Enttäuschung und Stolz nach Halbfinal-Aus der Capitals
Gegen den HC Bozen Südtirol war also doch Endstation der Wiener Titelträume. Dennoch, die Caps können das Eis nach einer turbulenten Saison mit erhobenen Köpfen verlassen.
WIEN/DONAUSTADT/FLORIDSDORF. Am Sonntag endeten die Finalträume der spusu Vienna Capitals in der Bozner "Eiswelle". Wiederum war es eine enge Partie. Bernhard Posch brachte die dezimierten Wiener früh in Führung (2.). Mike Halmo (15.) und Christian Thomas (22.) drehten das Spiel aber zugunsten der Füchse.
Doch die Capitals zeigten ihren Willen, das Ruder nochmal rumzureißen. Die Initiative wurde belohnt: Matt Bradley glich vor Ende des Mitteldrittels aus (39.). Doch die durchaus turbulente Saison ging bitter zu Ende: Den späten Siegtreffer für die Hausherren erzielte Kapitän Daniel Frank (57.).
Drama bis zum Schluss
Der Traum vom Finale ist damit endgültig geplatzt. Dennoch, gegen den souveränen Sieger des Grunddurchgangs aus Südtirol, haben die Capitals am Ende doch Kampfgeist bewiesen. Knappe Niederlagen und Verletzungspech haben den Wienern gegen den Traditionsverein aus der Talferstadt aber das Genick gebrochen.
Das Ende also einer Saison, die einer Achterbahnfahrt glich. Denn schon im Grunddurchgang lief nicht alles rund. Immer wieder folgten auf starke Auftritte bittere Niederlagen - und selbst die Arena in Kagran wollte zeitweise nicht mitspielen.
Licht und Schatten
Infolge eines Defektes an einer Sonde wurde im Oktober ein NH3-Austritt (Anm.: Ammoniak) in der Steffl Arena festgestellt. Die Beschaffung eines Ersatzteils dauerte einige Tage, weshalb eine sichere Inbetriebnahme der Anlage für einige Spiele nicht möglich war. Der Spielplan wurde so ordentlich durcheinandergewirbelt.
Am Ende folgten nach der Reparatur erneut Schwierigkeiten mit der Kühlanlage und wiederum mussten Heimspiele verschoben werden. Dann war der Spuk zu Ende, die Saison allerdings nahm dann erst richtig Fahrt auf. Bis zum Schluss blieb die Qualifikation für die Playoffs ein Drahtseilakt.
Am Ende wurde das Ticket fürs Viertelfinale aber doch gelöst. Gegen die Innsbrucker Haie hatten die Caps zuerst noch ein paar Schwierigkeiten, am Ende konnte man sich in der "best-of-seven"-Serie mit 4:2 durchsetzen. Dann also die knappen Duelle gegen Bozen, die den Traum von der Meisterschaft beendeten.
"Stolz auf die Mannschaft"
Dennoch herrscht wenige Tage nach dem Aus keine Untergangsstimmung in der Bundeshauptstadt. Die Enttäuschung ist zwar zu spüren, aber vermischt mit einer ordentlichen Brise Stolz über die gezeigten Leistungen - insbesondere auch in den Playoffs.
"Ich bin sehr stolz, dass ich diese Gruppe an Spielern trainieren durfte. Sie sind großartige Menschen, sie haben in dieser Serie alles gegeben. Es tut mir echt leid für sie, denn diese Serie hätte weitergehen können, wenn wir das Glück auf unserer Seite gehabt hätten. Alle Spiele waren sehr eng", schließt Trainer Dave Barr den offiziellen Part dieser Saison.
Das könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.