Wohnen in Wien
Betriebskosten sind 2021 gestiegen – Teuerung auch 2022
Die Mietervereinigung (MVÖ) Wien präsentiert den Betriebskostenspiegel 2021 für private Wiener Wohnungen. Die Kosten sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch die Betriebskosten 2022 sind vielerorts gestiegen. Die MVÖ empfiehlt eine Überprüfung.
WIEN. Die Mietervereinigung (MVÖ) Wien legt bereits zum 15. Mal Zahlen zum Preisgefüge von Betriebskosten in privaten Wiener Mietshäusern vor. Präsentiert wird der Datenbestand aus dem Jahr 2021 als Betriebskostenspiegel. Demnach sind diese Kosten in Wien um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Im Abrechnungsjahr 2021 betrugen die monatlichen Nettobetriebskosten pro Quadratmeter Nutzfläche rund 2,27 Euro (2020: 2,24 Euro). Die Betriebskosten sind damit um 1,3 Prozent gestiegen. Eine 70 Quadratmeter-Wohnung in Wien war im Jahr 2021 mit monatlich durchschnittlich 159 Euro an Nettobetriebskosten belastet. 2020 waren es noch 157 Euro.
Die wichtigsten Posten 2021 im Überblick
- Reinigungskosten: 6,06 Euro/Quadratmeter (+1,51 Prozent)
- Versicherungsprämien: 5,93 Euro/Quadratmeter (+1,54 Prozent)
- Wasser/Abwasser: 4,80 Euro/Quadratmeter (+0,84 Prozent); verbrauchsabhängig.
- Verwaltungshonorar: 3,60 Euro/Quadratmeter (0 Prozent); gesetzlich gedeckelt – Höchstbetrag = 3,60 Euro/Quadratmeter.
- Müllentsorgung: 2,99 Euro/Quadratmeter (+0,67 Prozent); verbrauchsabhängig.
- In Häusern mit Aufzügen sind 2021 zusätzlich 3,09 Euro/Quadratmeter (+2,32 Prozent) an Liftkosten angefallen.
MVÖ: Mieter durch Reform entlasten
Allein Verwaltungshonorare und Versicherungsprämien machen mehr als ein Drittel der Betriebskosten aus. „Es ist unfair, dass Mieterinnen und Mieter mit Zahlungen belastet werden, die eigentlich der Hauseigentümer leisten müsste – dies betrifft zum Beispiel Verwaltungshonorar, Versicherungsprämien und Grundsteuer“, kritisiert Elke Hanel-Torsch, Vorsitzende der MVÖ Wien.
Konkret könnte eine Streichung von Verwaltungshonoraren und Versicherungsprämien aus dem Betriebskostenkatalog Mieterinnen und Mieter einer durchschnittlichen 70 Quadratmeter-Wohnung monatlich um mehr als 60 Euro entlasten.
Abrechnung 2022 überprüfen lassen
Vor dem Hintergrund der extremen Teuerung ist bei der Betriebskostenabrechnung 2022 – die bis 30. Juni 2023 gelegt werden musste – mit starken Steigerungen oder Nachzahlungen zu rechnen. Die MVÖ empfiehlt daher, die Abrechnungen überprüfen zu lassen. Für Mitglieder der MVÖ ist die Überprüfung der Betriebskostenabrechnungen kostenfrei. „Wir helfen unseren Mitgliedern in allen Mietrechtsfragen und fordern zu viel Bezahltes zurück“, so Elke Hanel-Torsch.
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