Energiesparen
Wien will Beleuchtung in verkehrsschwachen Straßen reduzieren
LED-Umstellung, reduzierte Straßenbeleuchtung, Rekordinvestitionen für den Ausstieg aus fossiler Energie: Mit diesen und ähnlichen Maßnahmen will die Stadt Wien in den kommenden Wochen und Monaten Energie sparen.
WIEN. Die Stadt Wien hat am Montag, 26. September, ihren Energiesparplan für die kommenden Monate aufgrund der Energiekrise vorgestellt. Laut dem Plan soll mit mehreren Maßnahmen bis Ende März 2023 der Energieverbrauch nach EU-Aufruf um 15 Prozent gesenkt werden. Das will man mit u. a. der Umstellung auf LED-Lampen, reduzierter Straßenbeleuchtung sowie "Rekordinvestitionen" für Ausstieg aus fossiler Energie schaffen. Ein Überblick:
Umstellung auf LED-Straßenbeleuchtung
Seit Jahren läuft in Wien die LED-Umstellung der Straßenbeleuchtung. Diese spart bis zu 60 Prozent der Energie, ohne dabei die Interessen der Sicherheit und der Vermeidung von Angsträumen entgegenzulaufen. In der Hauptstadt sind rund 153.000 Leuchten in der öffentlichen Beleuchtung verbaut, rund die Hälfte sind energiesparende LED-Lampen.
In den nächsten Wochen sollen 80.000 der sogenannten Ansatzleuchten auf den Masten getauscht werden. Bis Ende sollen 21.000 davon umgestellt werden. Die 8.000 Kugelleuchten auf der Donauinsel wurden bereits ausgetauscht, heißt es.
Zweiter Punkt des Energiesparplans in die Reduzierung der Straßenbeleuchtung – und zwar in verkehrsschwachen Bereichen. Diese soll demnächst ab 22 Uhr auf 75 Prozent reduziert werden, ab Mitternacht dann auf 50 Prozent.
Ausstieg aus fossiler Energie
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) sagte, dass für die Stadt Wien fossile Energieträger "nur eine temporäre Lösung" waren: "Neben dem Ziel der Stadt bis 2040 klimaneutral zu sein, ist mir vor allem die Versorgungssicherheit der Wienerinnen und Wiener wichtig". Wien will bis 2030 rund drei Milliarden Euro in die Netzsicherheit der Hauptstadt investieren.
Die Wiener Stadtwerke-Gruppe will bis 2026 rund 6,2 Milliarden Euro in die Hand nehmen, um die entsprechende Infrastruktur aufzubauen. Alleine Wien Energie investiert 1,2 Milliarden Euro in den Umbau des Energiesystems – "eine Klimamilliarde für Wien", wie es genannt wird.
Auch das Fernwärmesystem soll weiter massiv ausgebaut und durch Solarenergie, biogene Brennstoffe und den Einsatz von Großwärmepumpen optimiert werden. Die Gesamtleistung der Photovoltaik-Anlagen in Wien soll bis 2030 von derzeit 50 auf 80 MWp (Megawatt-Peak) steigen. "Dafür braucht es jährlich neue Photovoltaik-Flächen in der Größe von 100 Fußballfeldern", teilte das Büro von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit.
Ziel ist es, die Photovoltaik-Anlagen auf allen öffentlichen und stadtnahen Gebäuden und Flächen aufzustellen, auf denen das technisch möglich sei.
Einsparungen in öffentlichen Gebäuden
Bei diesem Punkt geht es um die Einsparungen in öffentlichen Gebäuden. Die MA 34(Bau- und Gebäudemanagement) konnte bis 2022 bei 42 Objekten, also Amtshäusern, Kindergärten und Schulen, Wärmeeinsparungen von in Summe etwa 193.000 MWh sowie Kosten von 14,7 Millionen Euroeinsparen.
Bei den Bädern, also der zuständigen MA 44, wurden seit 2000 26.000 MWh (Megawattstunde) Fernwärme, 6.500 MWh Gas sowie 2.600 MWh Strom erzielt. Bald sollen weitere sogenannte "Energiespar-Contractings" im Jörgerbad, dem Floridsdorferbad und dem Kongreßbad folgen. Damit erwartet die Stadt jährliche Einsparungen von rund 6.900 MWh/a Fernwärme und rund 100 MWh/a Strom, was dem Jahreswärmebedarf von etwa 690 Haushalten und dem -strombedarf von etwa 35 Haushalten entspricht.
Magistratsobjekte, die von der Fernwärme versorgt werden, unterliegen einem laufenden Monitoring in Wien. Der Energieverbrauch wurde bislang bei 150 Gebäuden optimiert. Neue Bildungsbauten wie die Bildungsscampi Liselotte-Hansen-Schmidt (Donaustadt), Atzgersdorf (Liesing) und Deutschordenstraße (Penzing) werden ausschließlich mit erneuerbaren Standortressourcen geheizt und gekühlt.
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