Esprit insolvent
Zukunft für Filialen und Mitarbeiter in Wien ungewiss
Die Esprit Europe GmbH, hinter welcher das Modelabel Esprit steckt, hat in Deutschland Insolvenz angemeldet. Zwar fungiert man als Obergesellschaft auch für den österreichischen Markt, welche Auswirkungen dies auf die Wiener Filialen und Angestellten hat, ist jedoch "noch nicht abzuschätzen".
WIEN/DEUTSCHLAND. Ein Ruck geht am Mittwoch durch die Modewelt. Der europäische Ableger des 1968 in San Francisco gegründeten Labels Esprit hat im deutschen Ratingen bei Düsseldorf Insolvenz angemeldet.
Konkret möchte man die Esprit Europe GmbH, so der Firmenname, unter Eigenverwaltung restrukturieren und neu aufstellen, wie es in einer Aussendung heißt.
Neben der Esprit Europe GmbH haben weitere sechs zugehörige deutsche Gruppengesellschaften einen Antrag auf Insolvenz unter Eigenverwaltung gestellt. 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von der Antragsstellung direkt betroffen, wird erklärt. Auch, wenn man der Geschäftsbetrieb bei Esprit bis auf Weiteres fortgeführt werden soll.
Sorge um Wiener Filialen
Brisant ist diese Nachricht auch hierzulande, da die Esprit Europe GmbH als Obergesellschaft für Ableger in Österreich und andere Länder fungiert. Sie übernimmt vor allem Management- und Kontrollfunktionen sowie die Verwaltung für die Tochter- bzw. Enkelgesellschaften am europäischen Markt ein.
Allein in Wien gibt es vier von 17 österreichischen Filialen des Labels Esprit: im Westfield Donauzentrum, im Auhofcenter, im Riverside und auf der Mariahlifer Straße. Wie viele Angestellte für Esprit in der Bundeshauptstadt am Werke sind, bleibt auch nach einer Anfrage von MeinBezirk.at unbeantwortet.
Genauso fraglich ist, wie es mit diesen Filialen weitergeht. "Welche Auswirkungen die Verfahren auf weitere Gruppengesellschaften, vor allem im europäischen Ausland, haben werden, ist noch nicht abzuschätzen", heißt es in der Aussendung der deutschen Gruppenmutter. Schlechte Vorzeichen gibt es jedoch aus anderen Ländern: "Die Retail-Gesellschaften in Belgien und in der Schweiz hatten bereits im März 2024 Insolvenz angemeldet", heißt es von der Esprit Europe GmbH.
Immerhin: Es wurden bereits Gespräche mit einem Finanzinvestor geführt, der "Interesse an wesentlichen Teilen der Vermögenswerte der Esprit-Gesellschaften im Rahmen eines Fortführungskonzepts bekundet hat. Verhandlungen über den Erwerb der Markenrechte für Europa durch diesen Investor sind bereits in einem fortgeschrittenen Stadium", erklärt man.
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