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Damals & Heute: Teil 2 - EBENFURTH ehemaliges Wasserschloss 12 Jhd. - 2021

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Ebenfurth dürfte zu den ältesten Burgen Österreichs gehören. Man nimmt an, dass an der Stelle des späteren Schlosses bereits zu Beginn des 12. Jahrhunderts ein Wehrbau existierte. Da in Ebenfurth eine Burg erst 1263 urkundlich erwähnt wird, dürfte es sich zuvor um ein „Festes Haus“ gehandelt haben.

Der Ort „Ebenfurte“ scheint übrigens 1160 urkundlich erstmals auf. Er war ein Lehen des Bistums Passau. Die Furt stand vermutlich im Schutz eines Turmes. Diese Anlage befand sich 1250 im Lehensbesitz der Feldsberg/Seefelder. Nach dem Aussterben dieser Familie (1269) ging um 1270 Ebenfurth in das Eigentum der Pottendorfer über. Chunrad von Pottendorf bekam 1293 von Herzog Albrecht I die Erlaubnis die beschädigte Burg auf- und auszubauen.

Möglicherweise war diese bereits in der Schlacht an der Leitha 1246 oder auch erst bei den Ungarnkämpfen schwer beschädigt worden. Er schuf eine kleine romanische Wasserburg. Die Pottendorfer behielten Ebenfurth bis zu ihrem Aussterben gegen Ende des 15. Jahrhunderts, wobei sie die Wehreinrichtungen mehrfach verstärkten. Ebenfurth fiel in den Kämpfen zwischen Kaiser Friedrich III und König Matthias Corvinus 1485 letzterem in die Hände und wurde verpfändet. Als König Matthias 1490 starb, blieb in Ebenfurth eine ungarische Besatzung zurück, die von den kaiserlichen Truppen erst vertrieben werden musste.

Da Jörg, der letzte Pottendorfer, mittlerweile verstorben war, wurde Ebenfurth nun landesfürstlich. Die Herrschaft wurde der Reihe nach an Stephan von Zips, Heinrich Prüschenk Graf von Hardegg (1495), Hans von Rappach und den Herren von Stamp verpfändet. 1582 gelangte Ebenfurth an die Familie Unverzagt, zuerst als Pfand und dann 1589 durch Kauf. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde die hochmittelalterliche Burg in ein Renaissanceschloss verwandelt. Die Barockisierung erfolgte im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts durch die Familie Unverzagt. Von 1747 bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts gehörte Schloss Ebenfurth der Familie Suttner.

In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges diente das Schloss vorübergehend als Auffangstelle für zehntausende Flüchtlinge. Zu Verwahrlosung und schweren Schäden kam es unter der russischen Verwaltung von 1945 bis 1955. Das Schloss wurde danach dem Verfall überlassen. Als 1979 Carl Suttner den bereits ruinösen Bau an Herrn Dr. Liebleitner verkaufte, konnte der neue Eigentümer den weiteren Verfall nicht aufhalten. Nach dem vorletzten Besitzerwechsel (2000) konnte mit finanzieller Hilfe des Landes Niederösterreich die riesige Dachlandschaft saniert werden. Seit 2010 sind Dragana Mirković Bijelic und Anton Bijelic die neuen Eigentümer, die bereits mit der Sanierung des Schlosses begonnen haben.

Archiv: © Robert Rieger
Quelle: Wehrbauten in Niederösterreich
Fotos: © Robert Rieger Photography
© Circus & Entertainment Pics by Robert Rieger

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