Katrin Fellner
"Will auf eine etwas andere Art Gutes tun"
Empathiefähigkeit und stets ein offenes Ohr zu haben machen den Beruf von Katrin Fellner aus.
BEZIRK WOLFSBERG. Auch Allerheiligen und Allerseelen fallen heuer dem Corona-Virus zum Opfer. Aufgrund der neuen Verordnungen dürfen keine gemeinsamen Zeremonien mit Gräbersegnungen auf den heimischen Friedhöfen durchgeführt werden. Mitarbeiter der Bestattungsunternehmen haben dennoch alle Hände voll zu tun, so auch die 22-jährige Katrin Fellner. Sie spricht mit der WOCHE Lavanttal über ihren Berufsalltag als Bestattungsmitarbeiterin im Innendienst bei der Bestattung Kos.
Persönlichkeit wächst
"Während der Arbeitssuche war für mich immer klar, dass ich eine Tätigkeit finden will, wo ich auch persönlich wachsen kann", erinnert sich Fellner. Dabei erweckte die Bestattung ihr Interesse: "Die Neugierde für diesen Beruf war ungebrochen, so stellte ich mich der Herausforderung. Der Tod ist ein sensibles Thema und der Umgang damit ist schwer, obwohl es jedem widerfährt." Seitdem sie 20 Jahre alt ist stehen bei ihr persönliche Gespräche mit trauernden Angehörigen, die Organisation von Trauerfeiern sowie die Bestattungsvorsorge an der Tagesordnung. "Immer mehr Menschen wollen zu Lebzeiten bestimmen, wie ihr Begräbnis aussieht. In diesem Fall kommen wir mit der Bestattungsvorsorge zum Einsatz", fügt Fellner hinzu.
Die einmalige Chance
"Man muss mit dem Gedanken umzugehen lernen, dass man beim Gespräch mit Angehörigen nur eine einzige Chance hat, den letzten Weg des Verstorbenen so zu planen, dass alle Wünsche bestmöglichst erfüllt werden", gibt die 22-Jährige zu bedenken. Der Startschuss dafür ist die Gesprächsführung, was zu ihren Tätigkeiten zählt. Es sei eine Gratwanderung zwischen Mitgefühl zeigen und Distanz zu bewahren: "Man will Trauernden eine Last abnehmen und etwas Gutes tun, das von Herzen kommt."
Distanz behalten
Herauszufinden, ob der Beruf zur Persönlichkeit passt und man sich damit identifizieren kann, braucht Zeit. Die nötige Distanz beizubehalten, fällt anfangs schwer. "Die Kollegen geben enormen Rückhalt, die Atmosphäre im Betrieb empfinde ich als sehr familiär", betont Fellner, die sich am Ende des Tages dankbar zeigt, diese Chance bekommen zu haben.
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