75 Windräder als Höchstgrenze
Obmann des Wirtschaftsforums Waldviertel bezieht klare Position im Windkraftanlagen-Diskurs.
WALDVIERTEL (bs). Seit vielen Wochen beschäftigt die Bevölkerung des Waldviertels das Thema Ausbau der Windkraft in der Region. Seit Bekanntwerden einer gewissen Knoll-Studie, welche Potenzialflächen für Windkraftanlagen aufzeigt, herrscht große Aufregung.
Windkraftkritiker forderten in den letzten Wochen in Gesprächen mit den Bezirksblättern immer wieder die Erweiterung des Mindestabstandes auf 2.000 Meter für den Windanlagen-Bau. Außerdem wurde ein geplanter Windpark im Raum Zwettl aufgrund zu großer Ablehnung wieder auf Eis gelegt.
Auch das Wirtschaftsforum Waldviertel verfolgt eine ganz klare Linie. Obmann Christof Kastner erklärt im Gespräch mit den Bezirksblättern: "Wir sind für einen behutsamen Ausbau der Windkraft, jedoch mit einem Deckel drauf." "Es gibt auch noch andere alternative Energieformen, sodass es nicht sein kann, dass eine Ressource alle anderen übertrifft", spricht Kastner Klartext. "Derartige Monsterpläne von mehreren hundert Windrädern lehnen wir entschieden ab", lässt der Obmann keine Zweifel. "Es soll jeder einen Beitrag zur Energiewende beitragen. Wir sind für maximal drei Windparks zu je fünf Windrädern pro Bezirk", so Kastner. Das würde höchstens 75 Windkraftanlagen im Waldviertel entsprechen.
Auch Stefan Zach, Sprecher vom EVN Konzern, lässt im Gespräch mit den Bezirksblättern keine Zweifel an der Notwendigkeit in Sachen erneuerbare Energien. "Wir werden jedoch im Weinviertel keine Wasserkraftanlagen bauen und Windkraftanlagen nur dort, wo die Bedingungen ideal sind", so Zach. Diese sieht er im Waldviertel nur bedingt. "Es ist eine konstante Windenergie nötig, damit eine derartige Anlage rentabel läuft", so Zach. Als Anhaltspunkt nennt er 2.000 bis 2.100 Windstunden pro Jahr. "Auch die EVN schaut sich den Standort Waldviertel an, hat dort jedoch kein großes Interesse an einem enormen Ausbau der Windkraft", erläutert Zach, der den Schwerpunkt des Konzerns im Weinviertel sieht.
"Das Netz der EVN stößt ebenfalls irgendwann an ihre Grenzen", so Zach, der einen adäquaten Ausbau des Netzes für den Stromabtransport aus dem Waldviertel auf fünf bis acht Jahre schätzt.
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