Bruck-Mürzzuschlag: Gemeinderatswahl 2015 - die Absoluten schwinden
Die SPÖ weint, die ÖVP freut sich über neue Bürgermeister, die FPÖ jubelt, einzelne Bürgerlisten triumphieren.
In der Bezirkshauptstadt Bruck verliert die SPÖ die absolute Mehrheit, ebenso in der ehemaligen Bezirksstadt Mürzzuschlag. Ganz knapp rettet der einstmalige "Mr.-77-Prozent" Manfred Wegscheider die absolute Mehrheit für Kapfenberg. Die SPÖ rutscht zwar unter die 50-Prozent-Marke und kommt auf 48,4 Prozent - mit 17 von 31 Mandaten bleibt die Absolute bei der SPÖ.
Das Bürgermeisteramt ist auch in ehemaligen SPÖ-Hochburgen wie Breitenau, Stanz und Pernegg gefährdet. Hier muss die SPÖ in Koalitionsverhandlungen treten.
In Kindberg rutscht Christian Sander ebenfalls unter die 50-Prozent-Marke, behält aber mit 13 von 25 Mandaten die absolute Mehrheit.
"Mit der Gemeinderatswahl bestätigen wir nur den allgemeinen Trend, dass absolute Mehrheiten vom Wähler nicht mehr gewollt sind. Wir haben auch dort stark eingebüßt, wo wir charismatische Spitzenkandidaten zur Wahl hatten", erklärt Siegfried Schrittwieser, Regional-Vorsitzender der SPÖ.
Die ÖVP freut sich über Zugewinne in Aflenz (absolute Mehrheit für Hubert Lenger) und über den voraussichtlichen Bürgermeister in Pernegg - Eva Schmidinger kann als stimmenstärkste Kandidatin auf die Schützenhilfe der Liste ALP vertrauen.
Die FPÖ geht als der großer Wahlsieger hervor. In Bruck, Kapfenberg und Mürzzuschlag liegen die Blauen hinter der SPÖ auf Platz zwei. „Das Ergebnis ist ein Grund zum Feiern und Jubeln. Ein plus von zehn Prozent im Bezirk ist sensationell“, sagt Bezirksparteiobmann Hannes Amesbauer. Die FPÖ trat in allen 19 Gemeinden des Bezirks Bruck-Mürzzuschlag zur Gemeinderatswahl an. Bis auf Stanz und Turnau konnten Gewinne verzeichnet werden. „Wir werden jetzt in allen Gemeinden im Gemeinderat sein, nur in Stanz nicht mehr.“
„Bezirksweitgesehen sind wir die Sieger. Wir haben geschaut, dass wir in jeder Gemeinde gute Kandidaten haben. Das hat sich bewährt.“
Zu den Wahlgewinnern zählen auch die Bürgerlisten:
In Stanz kam die Bürgerliste rund um Fritz Pichler auf 6 Mandate und liegt nur knapp hinter der bisherigen Bürgermeisterpartei SPÖ.
In St. Lorenzen kommt die Liste "WIR" auf 19,77 Prozent bzw. 4 Mandate.
Die Liste "Full" des ehemaligen SPÖ-Bürgermeisters Hans Jobstmann aus Etmißl kommt in Thörl auf 2 Mandate.
In Bruck schafft die Liste "Libro" den Einzug in den Gemeinderat.
Die "Freie Heimatliste Mariazellerland" schafft 2 Mandate.
Absolute Mehrheiten gibt es immer noch - und zwar in:
• Aflenz - Hubert Lenger bringt die ÖVP in den Kurort zurück;
• Krieglach - Regina Schrittwieser die Unverwüstliche (mit Namensliste Schrittwieser);
• Langenwang - Rudi Hofbauer (ÖVP) bleibt die klare Nummer eins;
• Mariazell - Manfred Seebacher (SPÖ) kommt in die Bürgerstadt;
• Spital/Semmering - dem Reinhard Reisinger (SPÖ) hat die Asyldebatte zumindest nicht geschadet;
• Thörl - Günther Wagner bleibt auch in der Fusionsgemeinde der Frontmann.
• Tragöß-St. Katharein - ein unangefochtener Wahlsieg für Hubert Zinner (ÖVP);
- und wie oben erwähnt in Kapfenberg und Kindberg.
Mehr Informationen zu den Gemeinden:
Sankt Marein im Mürztal | Sankt Lorenzen im Mürztal | Kapfenberg | Breitenau am Hochlantsch | Pernegg an der Mur | Turnau | Tragöß-Sankt Katharein | Thörl | Mariazell | Bruck an der Mur | Aflenz | Kindberg | Stanz im Mürztal | St. Barbara im Mürztal | Krieglach | Langenwang | Neuberg an der Mürz | Mürzzuschlag | Spital am Semmering
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