Fernfahrt: Mit dem Rad von Deutschlandsberg nach Rom

Foto: KK

Sechs Mitglieder des Radclub Volksbank Deutschlandsberg sind in sieben Tagen von Deutschlandsberg nach Rom gefahren – von den Kelten zu den alten Römern sozusagen: Obmann Hermann Harter, Schriftführer Karl Garber, Alfred Hahnbammer, Manfred Herbsthofer, Bernd Pommer und Vorarlberg-Legionär Herwig Ehrle.

Nach etwas mehr als 42 Stunden, 1111 km und fast 10.000 Höhenmetern wurden die Radler von den beiden Begleiterinnen Ilse Ehrle und Waltraud Harter bei prächtigem Wetter am Petersplatz empfangen.

Zwei Etappen bis Treviso
Die meisten hatten sich mit dieser „Pilgerfahrt“, die ohne Unfall verlief, einen radfahrerischen Lebenstraum erfüllt. Die erste Etappe war mit 188 km, fast 2000 hm, gewürzt mit zwei Patschen am selben Rad, die längste. Die Route über den Radlpaß, Bleiburg, Faakersee nach Tarvis nahm dann auch 7h und 11 min in Anspruch.

Am Tag zwei war Tempobolzen angesagt, ging es doch durch das Kanaltal Richtung San Daniele, wo mit Prosciutto, Rotwein und Espresso, eine kleine „ortsübliche“ Stärkung eingenommen wurde, bis nach Treviso, der Heimat des Radicchio. Ein 33er Schnitt war das Ergebnis.

Reinhängen für die Königsetappe

Am dritten Tag ging es größtenteils über neu errichtete Radwege, was zwar die Geschwindigkeit minderte, aber den Blick auf die herrlichen Weinberge, Wiesen und Felder der Euganeischen Hügel ermöglichte, nach Mantua.

Die vierte Etappe war dann mit über 2300 hm und der Bergankunft im Skiort Abetone auf fast 1.400m Seehöhe die Königsetappe dieser Tour. Zuerst ging´s über 80 km fast ohne Erhebungen durch die Poebene, bei steigenden Temperaturen über eine Sonderbergwertung, eingebaut vom Teamchef, über wilde Bergstraßen nochmals ins Tal, bevor sich die Straße hinauf in den Skiort schwingt. Der kulinarische Ausklang beim „Hüttenwirt“ versöhnte für die Strapazen des Tages.

Sturm, Teufelsbrücke und Pisa

In der Nacht verstärkte sich der Sturm, der prognostizierte Regen kam. In der Früh, war die Straße jedoch fast aufgetrocknet. Die Abfahrt ging Richtung Lucca, Austragungsort der Straßen WM 2013. Vorbei an der weltberühmten Brücke Ponte della Maddalena auch Ponte die Diavolo, Teufelsbrücke genannt, ging es nach Lucca und dann weiter über eine kleine Anhöhe zum fallendem Scheiteltunnel, nach dem sich das Arnotal öffnet und den Blick auf Pisa und seine berühmten Bauwerke freigibt. Erstmals und einmalig gab´s Spaghetti Pomodoro schon zu Mittag. Die Stärkung war dringend notwendig, wartete noch die Toskana mit ihren giftigen Anstiegen. Plötzlich der Blick auf San Gimignano mit seinen vielen Türmen und Türmchen, 365 sollen es einmal gewesen sein.

Der Endspurt

Der vorletzte Tag führte zum Bolsenasee, einem kleinen Binnenmeer für erholungssuchende Römer. Zwischenstopp in Siena – dort dürfen beim berühmten Pallio zwar die Pferde galoppieren, Fahrräder müssen aber geschoben werden – dann wieder die toskanischen An- und Abstiege und eine wilde Abfahrt an das Ufer des Sees – Baden war dort aber "nur für Skandinavier erträglich", so die Truppe.

Am siebenten und letzten Tag wartete quasi nur noch eine Halbetappe, die dennoch ähnlich fordernd war wie die ersten. Schlechte Straßen, viel Verkehr um die alte Papststadt Viterbo und dann bei der Anfahrt durch die Vororte von Rom zum Petersplatz. Glücklich und stolz klopfte man sich auf die Schultern, um dann noch quer durch die Stadt, auf Irrwegen und durch Straßentunnel zum Quartier zu gelangen.

Sichere Heimfahrt

Renn-Rettungsfahrer Erich Temmel brachte die Sportler wieder heil nach Hause. Die unvergessliche Tour endete somit wieder bei den Kelten.

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