Mit Schrott zum neuen Job

Foto: KK
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Spaziert man durch die Deutschlandsberger Schweighofer-Passage, dann begegnen einem im hinteren Bereich seltsame Gebilde aus Metall: Da gibt es z.B. einen Schützen aus rostigen Eisenteilen oder einen lustige Tausendfüßler aus alten Felgen. Wer kommt den auf so eine Idee?

Produktionschule als Sprungbrett

"Das sind die jungen Leute aus der Metall-Gruppe unserer Produktionsschule", lacht Zweigstellenleiter Anton Zenz. Seit fünf Jahren gibt es diese Einrichtung in der Bezirksstadt, wo vor allem Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren, die noch in keiner fixen Ausbildung sind, hier einen Absprung ins Berufsleben finden können. Jugendliche aus schwierigen, sozialen Verhältnissen kommen hier ebenso unter, wie Menschen mit Migrationshintergrund (derzeit ca 50 %), für die Deutsch als Fremdsprache angeboten wird. Außerdem sind zwei Sozialpädagoginnen im Team sowie diverse Dienstleistungen bis hin zur Schuldnerberatung angekauft werden. Bis zu 26 Jugendliche können hier eine Ausbildung starten, nämlich in den Bereichen Gastronomie, Holz und Metall. "Meist sind es private Auftraggeber oder kleine Firmen, für die wir Produkte anfertigen, sodass die Jugendlichen den kompletten Wertschöpfungsprozess von der Ausuftragsannahme über die Kalkulierung und Produktion bis hin zur Montage erleben können", führt Zenz Praktika als zielführende Maßnahme zur Berufswahl an. So wird nicht nur getischlert, sondern auch gekocht - und das für alle Kindergärten und Pflichtschulen in der Stadtgemeinde, natürlich den strengsten Auflagen entsprechend. Unter dem Motto "Einkaufen am Schrottplatz" sind die Jugendlichen aus der Metallwerkstatt mit Trainerin Maria Weiss regelmäßig in Spielfeld.
Dort werden die Teile für die Bearbeitung in der Werkstätte ausgewählt, um daraus in diversen metallverarbeitenden Prozessen jene Werke entstehen zu lassen. Die jungen Leute können maximal ein Jahr in der Produktionsschule bleiben, innerhalb dieser Zeit sollte der Entschluss zur Weiterbildung fallen. "Wir wollen positive Lebensmodelle als Vorbilder aufzeigen und den Jugendlichen die Gelegenheit geben, sich selbst zu entwickeln," betont Zenz.

Im Detail

In der Produktionsschule Deutschlandsberg werden Jugendliche und junge Menschen, die (noch) keine Lehr- oder Arbeitsstelle haben, professionell an die Anforderungen der Arbeitswelt herangeführt, nämlich in den drei Bereichen bzw. Berufsfeldern: Gastronomie, Holz und Metall. "Jugend am Werk" ist der Trägerverein der Produktionsschulen Leoben und Deutschlandsberg (Einzugsgebiet auch aus den Bezirken Leibnitz und Voitsberg), Auftraggeber sind das AMS und das Land Steiermark. Es gibt fünf Produktionsschulen in der Steiermark. „Die Produktionsschulen sind längst schon zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen geworden. Statt ein Leben lang von der Mindestsicherung abhängig zu sein, gelingt es dadurch, Jugendliche wieder in Beschäftigung, in Weiterbildung oder in eine Lehre zu bringen. Der bisherige Erfolg gibt uns Recht", betont Landesrätin Doris Kampus.

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Dieses "Insekt" ist ein wahrer Hingucker in jedem Garten, entstanden in der Produktionsschule.
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