Kulturpakt: Kurzer Sprint
Sechs Tage von Null auf fertige Einreichung. So sieht es auf den ersten Blick aus. Ganz so ist es freilich nicht. Hier trägt die kontinuierliche Arbeit im Kulturpakt Gleisdorf seit dem Vorjahr derzeit Früchte.
Eben fand eine Besprechung statt, in der die Kulturinitiativen Kunst Ost und Netzwerk Salzkammergut einige Optionen erörterten und eine Zusammenarbeit mit dem Kulturpakt Gleisdorf skizzierten. Dafür käme nun eine Zusatzfinanzierung aus EU-Mitteln in greifbare Nähe, wenn, ja, wenn das Wörtchen wenn nicht wäre.
Eine äußert knapp bemessene Einreichfrist, unmittelbar bevorstehende Osterfeiertage, ein komplexes Genehmigungsverfahren und nicht zuletzt die Notwenigkeit, ein großes Jahresvorhaben in ein nachvollziehbares Konzept zu gießen, Kalkulation und Geschäftssituation zu konkretisieren etc. etc. etc. Fast eine „Mission Impossible“.
Das hieß, bis Karfreitag eine ganze Reihe von Funktionstragenden der Stadt Gleisdorf und der Energieregion zu informieren, zu überzeugen und für die folgende Arbeitswoche zu koordinieren.
LEADER-Managerin Iris Absenger-Helmli legte dafür den Fahrplan fest, denn bei ihr laufen mehrere Entscheidungsmomente zusammen, damit das Land Steiermark weiterführende Entscheidungsgrundlagen erhält.
City-Manager Gerwald Hierzi mußte Richtung Politik und Privatwirtschaft einen Vertrauensvoraschuß aktivieren, Bürgermeister Christoph Stark diesen Vorschuß unterstreichen und absegnen. Ohne solche informellen Zutaten wäre die folgende Feiertags-Vollschicht von Kunst Ost nutzlos geblieben.
Nach kursorischen Zusagen ging es an der Kulturbasis los; verstärkt um eine Feedback-Schleife in die Obersteiermark. Das Netzwerk Salzkammergut wird in diesem neuen Kulturprojekt mitziehen, damit sich die oststeirischen Arbeitsergebnisse an einer völlig anders gewachsenen Region auf ihre allgemeine Tauglichkeit hin überprüfen lassen.
Am Ostermontag ließ Absenger-Helmli wissen: „Morgen müssen die Unterlagen um 17:00 Uhr bei mir auf dem Tisch liegen.“ Das verlangte zu Beginn der kurzen Woche einen Schwerpunkt-Einsatz in Hierzis Büro.
Der Bürgermeister sah vorbei und hinterließ gute Laune. Museums-Kustodin Sigrid Meister brachte Kuchen, um eben diese gute Laune zu stabilisieren. Telefon- und Email-Verindungen blieben vorgewärmt, der Kaffee ebenso.
Zur Mittagszeit ließ noch Unternehmer Bernhard Pilz alles liegen und stehen, um kurz ins Rathaus zu kommen, denn ohne Unterschrift des TIP-Kassiers sind die formalen Ansuchen für das Projekt nichts wert. Inzwischen bestätigte Kulturreferent Alois Reisenhofer per Email, daß er diesen Projektstand begrüßt und mitträgt.
Das Bemerkenswerte an dieser kleinen Ostergeschichte: Ohne den Praxisvorlauf in einer vertieften Kooperation von Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Kulturinitiativen wäre diese schnelle Aktion völlig undenkbar gewesen. Nur die gemeinsame Praxis bringt jene wechselseitige Kenntnis und Achtsamkeit über Grenzen derart unterschiedlicher Milieus hinweg, daß so etwas klappt.
Nun müssen freilich noch mehere Gremien die Einreichung prüfen und im besten Fall befürworten. Es ist also erst die halbe Strecke geschafft; die aber in Bestzeit.
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