Nie mehr Schule?

Autor Andreas Salcher: „Ich bin kein Bildungsexperte, sondern ein Bildungskritiker.“ (Foto: ecowin Verlag) | Foto: ecowin Verlag
  • Autor Andreas Salcher: „Ich bin kein Bildungsexperte, sondern ein Bildungskritiker.“ (Foto: ecowin Verlag)
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Ich hab gerne Glück. Ich hab gerne geistreiche Gesprächspartner. Wenn mich was zum Einschlafen bringt, dann Geschwätzigkeit als Zeitvertreib. Also sehe ich mich laufend nach inspirierten Menschen um. Das besten Mittel, um meine „Deppen-Allergie“ vor dem Ausbrechen zu bewahren, weil das ein schmerzhaftes Leiden ist.

Außerdem, Telekommunikation. Tolle Sache! Ich sitz auf meiner Ruderbank (angekettet, demokratische Galeere im Meer oststeirischer Befindlichkeiten), neben mir ein Kübel Kaffee, den mir der Galeeren-Kapitän ganztägig nie leer werden läßt, und hab Andreas Salcher am Telefon.

Schon mal gehört? Genau! Sein Buch „Nie mehr Schule“ (ecowin Verlag) hat ja einige Leute in unserem Land beunruhigt. Leider offenbar noch zu wenige. Denn niemand kann bestreiten: Dies ist eines der reichsten Länder der Welt mit einem der teuerstens Schulsysteme Europas, dessen Ergebnisse, nun ja, etwas schwächeln.

Es gibt Kompetenzen, da schaffen wir es bloß auf die Höhe Rumäniens. Blöd!

Es scheint verlockend, das anzustimmen, was dazu jedem Deppen einfällt. Erstens: „Die Lehrer sind schuld.“ Zweitens: „Die anderen sind schuld, nicht ich.“

Das ist lächerlich und nutzlos.

Salcher macht es ganz anders. Er fragt sich zum Beispiel erst einmal: Was hat im Bildungsbereich funktioniert, was sich bewährt? Schließlich hilft es uns wenig, wenn wir wissen, was wir nicht wollen, wir sollten ja auch rausfinden, WAS wir wollen.

Also: Vergleichen. Das heißt auch: Sich umsehen, sich sachkundig machen.

Das empfiehlt Salcher nicht nur Menschen aus dem Bildungsbereich, denn er bemerkt treffend, daß unser aller Leben berührt sei, wenn inkompetentes Personal die Existenzen mehrere Generationen beschädigen darf.

Dabei sagt Salccher ausdrücklich NICHT „die Lehrer“, sondern unterscheidet. Er exponiert sich für kompetente und engagierte Leute, denen das System den nötigen Rückhalt schuldig bleibt, auch simple Rahmenbedingungen; und sei es nur ein Schreibtisch und ein Computer als simpelste Basisausstattung eines Arbeitsplatzes in diesem Metier.

Salcher zieht auch Schlüsse. Etwa solche, daß die Lehrergewerkschaft offenbar untaugliche Leute schützt, statt die guten und engagierten Kräfte zu unterstützen.

Es läßt sich manches ja einfach klären: Sind Versprechen, die uns von den Funktionärsebenen aus schon vor vielen Jahren gegeben wurden, erfüllt worden? Ja oder nein?

Falls nein, möchte ich mir nicht anhören, warum ein Gewerkschaftler oder eine Bildungspolitikerin in der Sache über Jahre nicht vorankommt. Das sind branchenspezifische Interna. Und bitte, welche Branche darf länger als fünf Jahre brauchen, um ihre laufenden Probleme zu lösen, ohne pleite zu gehen?

Ich möchte Sean Connery zitieren, nein, den Charakter, den er in einer Crighton-Verfilmung mimte, der da sagte: „Lösen sie nicht die Schuldfrage, lösen sie das Problem!“

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