Die ersten Schritte in ein neues Leben

Stellten den Lokomaten vor: Sigrid Ranner, Jörg Schröttner (TU Graz), Christopher Drexler, Peter Grieshofer, Heinz Heidinger (Ortho-Aktiv Graz)
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  • hochgeladen von Katharina Grasser

"Es gibt die unterschiedlichsten Gründe dafür, dass Kinder nicht oder nur schlecht gehen lernen. Einerseits sind es angeborene Bewegungsstörungen, andererseits frühkindliche Schlaganfälle oder Schädel-Hirn-Traumata", schildert der ärztliche Leiter der Klinik Judendorf-Straßengel Primar Peter Grieshofer.
Deshalb habe man nun mit der MedUni Graz und der TU Graz einen Lokomaten für Kleinkinder entwickelt. Das ist eine Apparatur, die es möglich macht, dass Gehirn und Rückenmark von Kleinkindern richtige Bewegungsabläufe erlernen. Vergangene Woche wurde ein Prototyp des Lokomaten unter Anwesenheit von Landesrat Christopher Drexler, Jörg Schröttner (TU Graz), Heinz Heidinger (Ortho-Aktiv Graz) und Sigrid Ranner (Physiotherapeutin) in der Klinik vorgestellt.

Nicht der Erste seiner Art

Es ist nicht der erste Lokomat, den Grieshofer mit seinem Team entwickelte. Lokomaten für Erwachsene, Jugendliche und Kinder über einem Meter Körpergröße sind bereits in der Klinik Judendorf-Straßengel und auch andernorts in Verwendung.
"Da bei der kindlichen Entwicklung die Zeit kostbar ist, suchten wir nach einer Lösung, um auch schon Kindern unter einem Meter Körpergröße helfen zu können", so Grieshofer. Die Entwicklung sei dann aber gar nicht so einfach gewesen, nun habe man diese Lücke aber schließen können. "Die Daten für kleinkindliche Bewegungsabläufe lieferte die MedUni Graz – solche Daten gab es vorher kaum, die technische Umsetzung machte dann die TU Graz", so Grieshofer, der bereits für das Jahresende die Serienreife des Lokomaten für Kleinkinder in Aussicht stellt.

Therapie ohne Angst

"Ganz besonders wichtig ist dabei auch, dass die Kinder, die den Lokomaten nutzen, keine Angst davor haben", so Grieshofer. Der jüngste Patient, der vom Lokomaten profitiere, sei ein acht Monate altes Kind mit einem Schlaganfall, fügt der ärztliche Leiter der Klinik Judendorf-Straßengel hinzu. "Natürlich ist der Lokomat nicht als Ersatz für Physio- oder Ergotherapie zu verstehen. Er ist eine wertvolle Ergänzung", stellt Grieshofer klar.
"So können wir das weitere Leben der Kinder deutlich verbessern. Es ist ein gravierender Unterschied, ob sie ein Leben lang im Rollstuhl sitzen müssen oder gehen können", freut sich der Primar. In der Klinik Judendorf-Straßengel werden jährlich rund 250 Kinder und Jugendliche behandelt.

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