Der steirische Steffl

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Die Kirche Maria Strassengel
in Judendorf-Strassengel

Die Wallfahrtskirche Maria Strassengel befindet sich weit sichtbar auf einem Hügel am Rande des Gratweiner Beckens. Für eine slawische Besiedlung im Frühmittelalter spricht der Name Strassengel, der sich von straza (slawisch für Wachturm, Warte) ableitet.
Im Hochmittelalter stand hier eine romanische Kapelle, die ab 1346 durch den Neubau einer gotischen Kirche ersetzt wurde. Der Reiner Abt Hertwig von Emerberg legte 1346 den Grundstein zum gotischen Neubau. Strassengel war 1147 an das Zisterzienserstift Rein gekommen. Der Kirchenbau dauerte 19 Jahre. 1355 wurde die unfertige Kirche bereits geweiht, aber erst um 1365 fertiggestellt.
Kaiser Friedrich III. ließ um 1480 eine Mauer gegen die Türken errichten, in die die Bevölkerung bei Gefahr Schutz suchen konnte.
Am Turm erkennt man den steirischen Panther, den österreichischen Bindenschild (rot-weiß-rot) sowie Portraits von Erzherzog Rudolf II. und seiner Frau Katharina von Böhmen.
Das Wurzelkreuz wurde 1255 gefunden und hat sich bis heute erhalten. Nach mehreren Diebstählen im Laufe der Jahrhunderte kehrte es immer wieder nach Strassengel zurück.
Die gotische Kirche Maria Strassengel wird auch als der steirische Steffl bezeichnet, weil unverkennbar Ähnlichkeiten mit dem Stephansdom in Wien bestehen. Vielleicht waren die gleichen Baumeister am Werk.
Das Hochaltarbild Madonna im Ährenkleid stammte aus den Jahren um 1430/1440, wurde leider 1976 gestohlen, dann durch eine Kopie ersetzt. Man nimmt an, dass der Meister der St. Lambrechter Kreuzigung das Tafelbild im Spätmittelalter gemalt hat.
Es gibt auch eine Friedrichs- und eine Anna-Kapelle. Letztere schmückt ein Barockaltar.
Dieses Kleinod in der Nähe von Graz ist immer einen Besuch wert.
Literatur: Marianne Gerstenberger: Die Wallfahrtskirche Maria Straßengel, um 1993.(Neuausgabe 2012)

Wo: Möstl, Jakobsweg, 8046 Stattegg auf Karte anzeigen
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