Ein einzelner Euro, der ernährt

Brigitte Rühl-Preitlers Krisenprojekt verrät, wie man von einem Euro am Tag satt werden kann. | Foto: Hans Preitler
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  • Brigitte Rühl-Preitlers Krisenprojekt verrät, wie man von einem Euro am Tag satt werden kann.
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Laut der Initiative save food wird ein Drittel der globalen Lebensmittel zu Abfall in Handel und Haushalt und deckt damit eine Fläche größer als China. Genusseinkäufe und zu große Lock-Packungen haben eine Wegwerfgesellschaft erschaffen. Das Magistrat der Stadt Wien veröffentlichte online einen Beitrag, wonach der Wert der Nahrungsmittel, die von einem österreichischen Haushalt jedes Jahr weggeworfen werden, bis zu 400 Euro beträgt. Rühl-Preitlers Projekt zeigt, dass es weniger als das braucht, um eine Person zu ernähren.

Günstige Gerichte

Kann ein Euro am Tag satt machen? Diese Frage hat sich Brigitte Rühl-Preitler vor drei Jahren gestellt, als sie ein Spendenaufruf erreichte, der um jenen Betrag bat, um ein Kind damit zu ernähren. Als gelernte Köchin und Ernährungsberaterin hat sie sich der Herausforderung gestellt und nach Preisrecherchen einen Monatseinkauf im Wert von 30 Euro zusammengestellt. Daraus erarbeitete sie bisher 75 kreative Gerichte und orientierte sich an „Großmutters Rezepte“ aus einer Zeit, in der Weniges für viele reichen musste. Ein einziger Euro sorgt für Frühstück, Suppe, Haupt- und Nachspeise sowie ein Abendessen. Aus dem Probekochen entstanden reichhaltige Buffets, aus welchen ihr Sohn seine Mahlzeiten wählen durfte. Sein Fazit: Die Portionen machen richtig satt.

Verantwortung und Liebe

Die Rezepte, deren Handhabung keinerlei Vorkenntnisse benötigt, finden sich unentgeltlich auf ihrer Seite. Die selbstgemachten Fotos sind unbearbeitet und frei von gekünstelten Farb- und Lichteffekten, um den werbenden Schein von Nahrungsprodukten zu nehmen. Ihre Motivation ist ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln. Dazu erklärt Rühl-Preitler: „Großpackungen verleiten zu einem Übermaß, dabei braucht man die Menge oft nicht auf und der Einkauf wäre günstiger gewesen, hätte man nur das Notwendige gekauft.“ Ihre Einkaufslisten und Kochanleitungen sollen dazu beitragen, einen verantwortungsbewussten Konsum und die Liebe zur Mahlzeitgestaltung zu fördern.

Natur nutzen

Dieser 30 Euro Monatseinkauf, der in eine Bananenschachtel passt, deckt den Nährwertbedarf laut Ernährungspyramide. Er dient als Vorschlag und nicht als Vorschrift und darf erweitert und variiert werden. Bei Kräuterwanderungen macht Rühl-Preitler auf die Ressourcen aufmerksam, die kostenlos zur Verfügung stehen: Mit offenen Augen durch die Natur gehen, anstatt über alles blind hinwegzugehen. Mit diesem Bewusstsein beschreibt sie ihre Philosophie, nach der sie ihren Blog benannt hat: „Wir essen um zu leben und nicht umgekehrt.“ Vergangene Woche stellte Rühl-Preitler ihr Projekt auf Facebook und zog am ersten Tag bereits 970 Besucher weltweit an. „Ich habe mit 100 Nutzern gerechnet, aber nicht mit knapp 1000. Viele werden in diesem Monat bewusster und gesünder essen als je zuvor.“, verspricht Rühl-Preitler.

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