Das Wohnen in Graz muss wieder günstiger werden!

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Leistbarer Wohnraum wird hier in Graz – immerhin eine der am schnellsten wachsenden Städte Österreichs – immer mehr zu einem knappen Gut. „Die Wohnbauförderung muss zweckgewidmet werden!“, forderte Arbeiterkammer Steiermark-Expertin Susanne Bauer deshalb in der letzten WOCHE-Ausgabe, um so dafür zu sorgen, dass in Zukunft wieder mehr Geld in bezahlbaren Wohnraum in Form von Gemeinde- und Genossenschaftswohnungen fließt.
Dass dafür in Graz auch tatsächlich dringender Bedarf besteht, zeigen einerseits (wie in der Vorwoche berichtet) rund 2.000 Menschen, die auf eine der 11.500 Gemeindewohnungen in der Stadt (4.500 im Besitz der Stadt, der Rest sogenannte „Übertragungsbauten“ im Besitz einer gemeinnützigen Bauvereinigung, mit dem „einweisungsrecht“ bei der Stadt Graz) warten. Gleichzeitig zeigen auch die Reaktionen auf unseren Artikel, dass das Thema bewegt: „Das Wohnen in Graz muss wieder günstiger werden!“, lautet der Tenor auf den letztwöchigen Vorstoß zum Thema.

Hohe Mieten

Warum das so ist, wird schnell klar, wenn man sich folgende Zahlen ansieht: Kostete der Quadratmeter in einer privaten Mietwohnung in der Steiermark im Jahr 2014 durchschnittlich 5,7 Euro, lagen die Kosten bei Gemeindewohnungen mit 3,90 Euro und bei Genossenschaftswohnungen mit 4 Euro pro Quadratmeter deutlich darunter. Gleichzeitig machen private Mietwohnungen aber ganze 42 Prozent des Grazer Wohnungsbestandes aus, lediglich 5 Prozent sind Gemeindewohnungen, 11 Prozent des Bestandes sind Genossenschaftswohnungen – der Rest setzt sich aus Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern zusammen.

Lange Verfahren

Auch bei der Landesgruppe Steiermark des Österreichischen Verbandes der Gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) ist man daher von der Wichtigkeit des richtigen und zweckgewidmeten Einsatzes der Landeswohnbaumittel überzeugt. Dieser sei mit rund 1.400 jährlich von den GBV errichteten Wohneinheiten in der Steiermark aber durchaus gegeben, heißt es vonseiten des GBV-Obmanns Christian Krainer und seines Obmann-Stellvertreters Wolfram Sacherer.

Bestimmungen einhalten

„Leistbarkeit hängt auch von passenden Grundstückskosten ab, ebenso wie von der Möglichkeit jene Bebauungsdichte auszunützen, die eine Gemeinde durch ihren Flächenwidmungsplan aufweist. Dies findet durch Einsprüche von Anrainern zunehmend nicht mehr statt“, sieht die Führung der gemeinnützigen steirischen Wohnungsbauer deshalb auch in anderen Bereichen rund um das leistbare Wohnen Handlungsbedarf. „Durch die relativ schlechter werdende Entscheidungsfreudigkeit der Baubehörden verlängert sich oftmals die Dauer der Verfahren bis zur rechtskräftigen Genehmigung. Hier sind drei bis vier Jahre keine Seltenheit.“
Wichtiger als die laut Krainer und Sacherer jetzt schon gegebene zweckmäßige Verwendung der Wohnbauförderungsmittel – sowohl für alte Finanzierungen als auch für neue Projekte – seien deshalb zeitnahe Genehmigungen im Rahmen dessen, was ohnehin bereits gesetzlich bestimmt oder durch Behörden verordnet ist.

WOCHE Wissen

Der Österreichische Verband gemeinnütziger Bauvereinigungen (GBV) ist die Dachorganisation und Interessenvertretung der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft.
Die Landesgruppe Steiermark besteht aus 27 sozialen Bauvereinigungen und versteht sich laut Eigendefinition als Lobbyist für das leistbare Wohnen.
Die steirischen Mitglieder verwalten insgesamt mehr als 120.000 Wohneinheiten.

#mitreden

Ihre Meinung ist gefragt! Welche Erfahrungen haben Sie am Grazer Wohnungsmarkt gemacht? Ist es schwierig, leistbaren Wohnraum zu finden? Oder gibt es ein ausreichendes Angebot an bezahlbaren Wohnungen? Schreiben Sie eine E-Mail an leserbrief@woche.at, kommentieren Sie auf www.facebook.com/wochegraz oder unter diesem Artikel.

GBV-Obmann Christian Krainer und sein Obmann-Stellvertreter Wolfram Sacherer | Foto: GBV
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