Der Italiener und die Wolfsberger Welle
Raaba statt Milano, schwarz-weiß statt Nerazzurri, Liebenau statt San Siro. Für Lukas Spendlhofer ist nach seinem Wechsel von Italien zurück nach Österreich doch einiges anders. Im Vergleich zu Inter ist bei Sturm halt doch alles ein, zwei Nummern kleiner, etwas beschaulicher. Doch dass er nun eben im idyllischen Raaba statt in Italiens Modemetropole eine Wohnung hat, stört den U-21-Teamspieler so gar nicht. "Von hier aus ist es nicht weit ins Trainingszentrum nach Messendorf und außerdem wohnen ja einige meiner Mannschaftskollegen ganz in der Nähe."
Nachdem er einen leichten Trainingsrückstand aufgeholt hat, ist er mittlerweile in der Innenverteidigung gesetzt. "Aber das ist meine erste richtige Station im Profifußball – mein Ziel ist einfach, so viele Einsatzminuten wie nur möglich zu sammeln", bleibt der 21-Jährige am Boden.
In Italien hat Spendlhofer bei Inter zumindest in den diversen Nachwuchsteams tolle Erfolge gefeiert – gewann 2012 mit der zweiten Mannschaft die "Primavera", holte die Junioren-Champions-League und durfte sich mit den Profis auch als italienischer Cup-Sieger fühlen. Der Unterschied zu Österreich? "In Italien ist der Fußball viel mehr von Taktik geprägt, da wird oft hinten herumgespielt. In Österreich soll der Ball am bes-ten direkt in die Spitze gespielt werden."
Ganz muss er auch in Graz nicht auf Italien verzichten. "Marko Stankovic, Daniel Beichler und Co-Trainer Novica Nikcevic sprechen auch Italienisch – das reicht schon, damit die Sprache nicht ganz einrostet und etwas zum Schmähführen. Aber ich gebe zu, ich habe den italienischen Lebensstil schon etwas verinnerlicht und das war schon auch wieder eine kleine Umstellung."
Schluss mit lustig soll am Samstag gegen die Wolfsberger sein. "Die kommen auf einer richtigen Welle, sind wirklich gut drauf – es wird also höchste Zeit, dass sie jemand stoppt." Dass bei Sturm die Erwartungshaltungen immer groß sind, ist für Spendlhofer kein Problem. "Natürlich gibt es bei so einem Klub auch immer Druck, aber das empfinde ich als positiv."
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