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Diskussionsrunde nach Geschäftsschluss: Oliver Rantascha, Christian Potisk und Alexander Sattler (v. l.) im Gespräch mit WOCHE-Redakteurin Verena Schaupp über die Veränderungen in der Optikerszene und wie sie sich mit kreativen Einfällen von den Großketten abheben. | Foto: prontolux
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  • Diskussionsrunde nach Geschäftsschluss: Oliver Rantascha, Christian Potisk und Alexander Sattler (v. l.) im Gespräch mit WOCHE-Redakteurin Verena Schaupp über die Veränderungen in der Optikerszene und wie sie sich mit kreativen Einfällen von den Großketten abheben.
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Auffallen lautet die Devise. Darin sind sich Christian Potisk vom brillenquartier, Alexander Sattler von sattler.Optik und Oliver Rantascha von Optik Rantascha einig. Auffällig ist bereits auf den ersten Blick, dass keiner der drei Optiker zum Branchentalk mit Brille erscheint.

Internet und Großketten
„Das ist mittlerweile ein Klischee, dass Optiker auch Gläser tragen müssen“, meint Oliver Rantascha, der jedoch auch oft mit Brillen in seinem Geschäft in der Mariahilferstraße die Kunden berät.
Beratung und der Kundenkontakt, das ist es auch, was Sattler, Potisk und Rantascha an ihrer Arbeit so schätzen. „Dieses Service, das wir den Leuten vor Ort bieten können, damit kann kein Internethandel oder eine Großkette mithalten“, bringt es Christian Potisk auf den Punkt und erntet zustimmendes Nicken von seinen Kollegen. „Natürlich ist der Internethandel ein Thema, aber wenn die Brille schief sitzt oder weh tut, dann kommen die Leute gerne ins Geschäft und sind froh, wenn sie dort auf jemanden vertrauen können“, so Rantascha.

Individuelle Aktionen
Und neben dem Vorteil eines Ansprechpartners ist auch die Individualität einer Brille nicht zu unterschätzen. „Schuhe kauft man sich zum Beispiel gleich mehrere, von einer Brille kauft man ein Exemplar, das ist ein Einzelstück, und das muss gut passen. Das ist eine sehr individuelle Angelegenheit“, sagt Alexander Sattler. Und so wie die drei ihren Kunden individuelle Modelle anbieten wollen, so individuell sind sie es auch selbst.
Christian Potisk, der sich letztes Jahr mit seinem „brillenquartier“ in der Hans-Sachs-Gasse selbstständig gemacht hat, setzt auf markantes Marketing. „Bei meiner Eröffnungsaktion konnte man sich eine Brille ersitzen. Das kam gut an, die Leute sind stundenlang in den Schaufenstern gesessen.“

Auch beim Interieur ist Originalität angesagt. Wer Potisks Geschäft betritt, auf den wartet etwa ein alter Schiffscontainer, in dem die Augenvermessungen stattfinden. „Ich habe versucht, mit meinem Interieur einen anderen Weg zu gehen als üblich.“ Das dachte sich auch Oliver Rantascha, der sich seinem Standort im neuen Kreativviertel rund um die Mariahilferstraße angepasst hat. Die urige Ledercouch im Geschäft erinnert mehr ans heimische Wohnzimmer als an eine Optikerfiliale. Und auch Alexander Sattler weiß, wie man sich in Szene setzt. So können sich Passanten vor seinem Shop in der Murgasse Brillen aus einem Brillenautomaten drücken.

Sie kaufen daheim
„Wir wollen alle unsere Kunden erreichen und uns von den Ketten abheben. Deswegen der Container, der Automat oder das Wohnzimmer“, so Oliver Ranta-scha. „Der Markt in Graz ist groß, da muss man sich differenzieren. Wenn wir alle das gleiche anbieten, ist das auch nicht zielführend“, schließt Christian Potisk an.
Was die Optiker dennoch gemeinsam haben, ist der regionale Bezug beim Kauf ihrer Ware. So steht die Hartberger Marke „Andy Wolf“ sowohl bei Rantascha, Sattler als auch Potisk in den Regalen. „Es gibt gerade bei Brillenherstellern wenige Marken, die regional produziert werden können. Andy Wolf ist ein Produkt von hier, das wissen auch die Kunden zu schätzen“, erklärt Christian Potisk. „Noch dazu ist das Service einfach super, die Vielfalt sehr groß und es wird schnell geliefert“, lobt Alexander Sattler die Zusammenarbeit mit dem Brillenhersteller.
„Und wir stehen dann im Geschäft und verkaufen heimische Ware, das kommt auch bei den Grazern gut an“, weiß Oliver Rantascha.

Jung, wild, preiswert
Doch hat diese heimische Topqualität auch ihren Preis? „Den wenigsten ist bewusst, dass der Preisunterschied zu den Discountern gering ist“, meinen Rantascha und Potisk. „Die Gläser kosten dort und da gleich viel. Wenn eine Fassung teurer ist, dann nur, weil sie dem Kunden besser gefällt als die andere“, sieht das Sattler ähnlich. „Natürlich bieten wir schon spezielle Designware an, aber da ist die Grazer Innenstadt sowieso das Beste, was uns passieren kann“, ist der Optiker überzeugt.
Jung, kreativ und unkonventionell gehen sie alle ihren Weg. Und, dass Alexander Sattler, der eigentlich Arzt werden wollte, genauso wie Oliver Rantascha, der in den Familienbetrieb hineingeboren wurde und Christian Potisk richtig in der Branche ist, zeigen nicht nur ihre ausgefallenen Ideen, sondern die Begeisterung, die sie alle während des Gesprächs versprühen. „Unsere Arbeit macht einfach riesig Spaß“, so der Tenor.

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