Ein Kurz-Besuch, ein Boykott und hohe Ziele

Volkart Kienzl (l.) holte sich Außenminister Sebastian Kurz als Wahlkampfhelfer nach Fohnsdorf.
  • Volkart Kienzl (l.) holte sich Außenminister Sebastian Kurz als Wahlkampfhelfer nach Fohnsdorf.
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Staatstragend, aber doch locker und leger: Diesen Spagat schafft in Österreich derzeit nur einer: Außenminister Sebastian Kurz. Nach einem kurzen Abstecher auf den Hof von Nationalrat Fritz Grillitsch trudelte er am Freitag Vormittag im übervollen Saal der Raiffeisenbank Fohnsdorf ein. Ohne Krawatte, mit offenem Hemd und einem breiten Grinsen im Gesicht.

Zugpferd

Eingeladen hatte ihn Vizebürgermeister Volkart Kienzl, derzeit voll im Wahlkampf-Modus. Auch oder gerade deshalb hat er das "Zugpferd der ÖVP" nach Fohnsdorf geholt. Die Aufmerksamkeit war ihm jedenfalls sicher. Schon vor der Bank warteten viele Fohnsdorfer: "Wir wollen nur schauen, wie der Minister ankommt", lächelt eine ältere Dame.

Boykott im Ausschuss

Drinnen reißt der Minister seine Außenpolitik-Themen an, von der Ukraine-Krise bis zur IS. "Es gab schon leichtere Zeiten", merkte er an. Eine perfekte Überleitung zum Fohnsdorfer Wahlkampf. Dort dreht sich derzeit alles um Therme, Schulden und einen Boykott im Prüfungsausschuss. "Einmal mehr zeigt sich das eigenartige Demokratieverständnis der Noch-Mehrheits-Fraktion im Gemeinderat", kritisierte Gemeinderat Wolfgang Szombath (Grüne), als die gesamte Liste Hans von Bürgermeister Johann Straner am Mittwoch nicht zur Ausschusssitzung erschienen war. Für die Wahl kehrt er wieder in den Schoß seiner SPÖ zurück und zieht schon davor den Unmut der Oppositionsparteien auf sich.

Gemeinsames Motto

"Wir wollen die absolute Mehrheit brechen" lautet das Motto von Volkart Kienzl (ÖVP) und Luca Kerbl (FPÖ), der sich den Kurz-Besuch ebenfalls nicht entgehen ließ. Mit von der Partie war auch Franz Kneissl, der mit einer eigenen Liste in die Wahl geht. Mitmischen will dabei auch die KPÖ mit Spitzenkandidatin Elfriede Wieser.
Der Bürgermeister wird sich trotzdem nicht fürchten müssen: Die Mehrheit der Fohnsdorfer steht nach wie vor hinter ihm, sieht den Macher, der Therme und Arena gebracht hat. Am 22. März wird man sehen, wie groß diese Mehrheit noch ist ...

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