Wieder mehr Lehrlinge im Bezirk Leibnitz
Erstmals seit fünf Jahren gibt es in der Steiermark wieder mehr Lehrlinge. Die WOCHE hat die Zahlen.
Karriere mit Lehre – als Paradebeispiel für eine gelungene Vermarktung ist dieser Slogan in unseren Köpfen quasi eingebrannt. Über 4.000 steirische Jugendliche haben sich im Vorjahr von diesem Motto "inspirieren" lassen und den Weg in einen Lehrberuf eingeschlagen. Damit ist die Zahl der Lehrlinge in unserem Bundesland – dem demografischen Wandel zum Trotz – das erste Mal seit fünf Jahren nicht rückläufig. So ist die Zahl der Lehranfänger um 1,5 Prozent auf exakt 4.182 Jugendliche gestiegen. Weitere 474 junge Steirer haben im Vorjahr eine Lehre in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte begonnen. "Die vielen Anstrengungen zur Attraktivierung der dualen Ausbildung, um die uns die halbe Welt beneidet, tragen nun erste Früchte", freut sich der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk.
Metall-Berufe boomen
Die meisten Steirer entscheiden sich nach wie vor für eine Metalltechnik-Lehre – insgesamt 2.112 Jugendliche erlernen derzeit einen Beruf in dieser Branche, angefangen vom Maschinenbau bis hin zur Zerspanungstechnik. Ebenfalls "Dauerbrenner" sind Lehren im Einzelhandel, gefolgt von Elektrotechnik und Kraftfahrzeugtechnik. Im Bezirk Leibnitz sind derzeit 786 Lehrlinge beschäftigt. Mehr als die Hälfte (494) entfallen auf die Sparte Gewerbe und Handwerk, gefolgt vom Handel (127) und Tourismus und Freizeitwirtschaft (63). Die Lehrlinge werden in insgesamt 335 Lehrbetrieben in der Region ausgebildet. Interessant ist auch, dass es mehr als doppelt so viele männliche Lehrlinge gibt als weibliche.
Mehr Männer in Lehrberufen
556 der Lehrlinge sind junge Männer, "nur" 230 junge Frauen nutzen die Chance, einen Lehrberuf zu erlernen. Im ersten Lehrjahr befinden sich derzeit 160 männliche und 76 weibliche Lehrlinge. Spannend ist auch die schulische Vorbildung, die die Lehrlinge haben: So haben 33,8 Prozent vor der Lehre eine Polytechnische Schule besucht, 15,1 Prozent eine berufsbildende höhere Schule und 13,9 Prozent kommen aus Haupt- bzw. Neuen Mittelschulen. Nach wie vor geschlechtsspezifisch ist die Auswahl der Berufe. Bei den Mädchen sind vor allem der Einzelhandel und Büroarbeiten gefragt, während bei den Burschen die Metall- und Elektroberufe unangefochten die Rangliste anführen.
LAP als Herausforderung
Die Statistik über den Prüfungserfolg bei der Lehrabschlussprüfung im Jahr 2016 ist ebenfalls aussagekräftig: 84,4 Prozent haben die LAP geschafft, nur 15,6 Prozent haben nicht bestanden. Von den bestandenen Prüfungen wurden 19,2 Prozent mit Auszeichnung abgeschlossen und 26 Prozent mit gutem Erfolg. Eine Karriere mit Lehre zu starten, ist in Zeiten des Fachkräftemangels also eine durchaus attraktive Möglichkeit.
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