Ein Direktor fährt durchs Land
WKO-Direktor Karl Heinz-Dernoscheg lieh den Unternehmern des Bezirkes ein aufmerksames Ohr.
BEZIRK LIEZEN. "Wir haben den internen Deal, dass sich das Wirtschaftskammer-Präsidium zwei Mal im Jahr auch in den Bezirken einstellt - und deshalb ist unser Direktor nun hier", eröffnete Helmut Blaser, Wirtschaftskammer-Außenstellenleiter für Liezen und Gröbming, das Gespräch zwischen ihm, "seinem Chef aus Graz" - Direktor Karl-Heinz Dernoscheg - und der Redaktion der WOCHE Ennstal. Dabei handle es sich bei diesem Besuch um viel mehr als nur eine Gefälligkeit. Man wolle sich Feedback aus den einzelnen Regionen holen und ganz konkret auf die Hoffnungen und Sorgen der Unternehmer eingehen.
"Es ist eine der wichtigsten Säulen im 'Programm' der Wirtschaftskammer, die Regionen zu stärken", erklärt Direktor Dernoscheg überzeugt. "Wir sind nämlich ganz und gar nicht der Meinung, dass man der Abwanderung in die Städte tatenlos zusehen sollte", erklärt er seine "Tour de Liezen" weiter. Dementsprechend stünden Betriebsbesuche bei kleinen und mittleren Betrieben zwischen dem Gesäuse und der Salzburger Landesgrenze auf dem Programm.
Der Schuh wird enger
Was die Sorgen der Selbstständigen im Berzirk betrifft, gäbe es, so Dernoscheg, dieser Tage genau einen Grundtenor und der heißt "Überreglementierung". Arbeitsrecht, Registrierkassenverordnung - generell die immer komplizierter werdende Bürokratie, stelle der Wirtschaft stetig "kantigere" Stolpersteine in den Weg. "Bringen wir auf dieser Ebene nicht bald eine Erleichterung zustande, dann laufen wir irgendwann gegen die Wand", prophezeit er. Es kann doch nicht sein, dass ein Selbstständiger nur noch "ständig selbst arbeitet, um finanzpolizeiliche Strafen zu vermeiden, anstatt die Gelegenheit zu bekommen, Gewinn machen zu dürfen", kritisiert er in erster Linie die Bundes-Gesetzgebung, erkennt dabei allerdings gleichzeitig einen Hoffnungsschimmer am Horizont: "Das Land Steiermark scheint kapiert zu haben, dass wir endlich deregulieren müssen; und so steht es auch in der Regierungsübereinkunft der Sozialpartner. Um einen Platz im dafür zuständigen Gremium - welches sich bereits formiert - wird sich die WKO natürlich bemühen.
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