Forderung ärgert Jugendzentren

Liane Moitzi: "Jugendförderung gehört völlig neu ausgerichtet." Foto: KK
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  • hochgeladen von Stefan Verderber

MURTAL. Für Ärger sorgt derzeit eine Forderung von FPÖ-Landtagsabgeordneter Liane Moitzi. Die Freiheitlichen beantragen eine „deutliche Reduzierung“ der Fördermittel für die offene Jugendarbeit, dafür eine Stärkung der verbandlichen Organisationen. Begründet wird das folgendermaßen: „Bei einem Gesamtbudget von 6,5 Millionen Euro werden derzeit rund 92 Prozent der Geldmittel für die offene Jugendarbeit bereitgestellt“, schreibt Moitzi in einer Aussendung.

„Dubios“

Moitzi unterstellt außerdem, dass „Trägervereine der offenen Jugendarbeit oftmals Wegbereiter für linksgerichtete Fantasietheorien“ seien und schreibt von „dubiosen Einrichtungen“. Das rief nun Marion Wölbitsch auf den Plan, die Leiterin des Jugendzentrums Judenburg. „Der Vorstoß der FPÖ gefährdet den Betrieb der Jugendzentren“, sagt Wölbitsch. Sie sieht die offene Jugendarbeit als professionelles, pädagogisches Handlungsfeld. Wölbitsch: „Parteipolitik hat keinen Platz in der offenen Jugendarbeit und es werden daher weder links- noch rechtsgerichtete Fantasietheorien verbreitet.“

Arbeitsplätze

Im Murtal gibt es vier Jugendzentren in Judenburg, Knittelfeld, Pöls und Zeltweg. In Judenburg wurden im Vorjahr 570 Kinder und Jugendliche betreut. Steiermarkweit hängen über 200 Arbeitsplätze an den Jugendzentren. Diese seien auf Finanzierung aus öffentlichen Mitteln angewiesen. Eine Kürzung oder Streichung der Landesmittel würde die Aufrechterhaltung nicht mehr leistbar machen.

Besuch

„Frau Moitzi sitzt im Jugendausschuss der Gemeinde Judenburg, wo ich regelmäßig und umfassend über das Jugendzentrum, seine Angebote und Aktivitäten berichte. Gerne hätte sie sich auch bei einem persönlichen Besuch im Jugendzentrum Judenburg ein Bild machen können. Leider ist das nie geschehen“, bedauert Wölbitsch.

"Weltfremd"

In einer neuen Aussendung legt die Freiheitliche Jugend noch einmal nach. "Offene Jugendarbeit ist ein Fass ohne Boden", kritisiert Obmann Stefan Hermann. "Anstatt Unsummen für die offene Jugendarbeit und damit auch in weltfremde Vereine zu investieren, sollte die verbandliche Jugendarbeit deutlich gestärkt werden." Gemeint sind damit Jugend- und Kinderorganisationen, die im Landesjugendbeirat vertreten sind.

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