Lebenslänglich in den eigenen vier Wänden

Karli stiftet Verwirrung...
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An einem Freitag, dem 13., nimmt die Geschichte ihren Lauf...

Im Theater im Kürbis in Wies wird das Drama „Finnland“ nach der Wiener Autorin Susanne Lindlar zur Aufführung gebracht. Es geht darin um das Gefangensein in der eigenen Welt. Der Termin für die Premiere am Freitag, dem 13. März 2015, ist bewusst gewählt. Aufgrund des emotionalen Tiefgangs passt das Schauspiel “ gut in die vorösterliche Zeit.

(jf). Das Drei-Personen-Stück spielt nicht in Finnland, sondern in einem Provinznest irgendwo im alpenländischen Raum. Die Produktion ist heavy und geht unter die Haut. „Eine dramatische Geschichte, die sich entwickelt, ist auch die Fastenzeit“, so Regisseur Wolfgang Fasching. Das Bühnenbild schuf Barbara Diem-Fischer. Fasching interpretiert es als „hölzernes Gefängnis, in dem die Charaktere miteinander müssen, aber nicht können.“

„Barbara Diem-Fischer hat mit dem Bühnenbild ins Schwarze getroffen. Ich liebe ihre Ideen.“

Regisseur Wolfgang Fasching

Die Handlung findet in einem ländlichen Dorf statt. Dort leben Amalie (Gabriele Reichmann) und ihre Ziehtochter Johanna (Julia Krasser). Die Mutter eines erfolglosen Künstlers, der vor Jahren die Heimat verlassen hat und nach Wien gegangen ist, hat es sich gerichtet und zu etwas gebracht. Da sie schon etwas älter ist, kommt ihr die Gegenwart von Johanna sehr gelegen. Die junge Frau besorgt ihr den Haushalt. Amalie plagt deshalb kein schlechtes Gewissen, denn schließlich lässt sie die Ziehtochter ja bei sich wohnen. Johanna wiederum sieht ihre Schuldigkeit für das Dach über den Kopf damit getan, dass sie für Amalie kocht, putzt und wäscht. Beide hängen insofern bis zu einem gewissen Grad voneinander ab. Hassliebe und Koexistenz prägen das gemeinsame Leben.
Da flattert eines Tages ein Brief ins Haus. Darin kündigt Amalies Sohn Karl seinen Besuch an. Das System der zwei Frauen gerät dadurch ins Wanken. Vor allem die Ungewissheit quält: Wann kommt er, und warum kommt er? Aus materiellen Gründen? Aus wieder entdeckter Liebe zur Mutter? Oder gar aus Neugier um die etwas naive Johanna? Die Wohnungseinrichtung ist unverändert, sogar die Kinderzeichnungen von Karli hängen noch an der Wand, aber sonst ist nichts mehr, wie es einmal war. Karli ist ein Hochstapler und als Künstler gescheitert, Johanna zu einer jungen Frau herangewachsen. Mit Ausnahme von Weihnachten hat Amalie schon lange nichts mehr von ihrem „Kind“ gehört...
„Finnland“ ist eine sehr emotionale Geschichte. Zwischen Mutter und Sohn, zwischen Amalie und ihrer Ziehtochter, zwischen Karli und Johanna. Das Schauspiel bietet humorvolle Passagen, aber noch mehr komische im Alltag passierende Szenen, die durchaus auch lautstark werden können. „Finnland“ hat Wolfgang Fasching vom ersten Tag an fasziniert. Bereits vor Jahren hat er die Charaktere studiert und nun mit Julia Krasser, Gabriele Reichmann und Thomas Sima endlich die Idealbesetzung gefunden. Fasching ist es wichtig, dass die Darsteller die Rollen nicht spielen, sondern sie verkörpern. „Schon beim Lesen des Stückes haben alle Feuer gefangen.“
Weitere Aufführungen am 14., 18., 20. 21., 25, 27. und 28. März mit Beginn um 20 Uhr. Kartenvorbestellung: 03465/7038, 0664/1615554, www.kuerbis.at, kuerbis@kuerbis.at oder facebook.com/kuerbiswies

Fotos: Josef Fürbass

Wo: Theater im Ku00fcrbis, 8551 Wies auf Karte anzeigen
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