Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 5. September: "Einander zu verstehen suchen"

Dechant Franz Starlinger | Foto: Pfarre Laakirchen
  • Dechant Franz Starlinger
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  • hochgeladen von Kerstin Müller

SALZKAMMERGUT. Kennen Sie jemanden, der taubstumm ist? Eigentlich ist dieses Wort schon nicht ganz richtig, denn die meisten Menschen, die so bezeichnet werden, sind gar nicht stumm.
Im Evangelium eben hieß es ja auch: „Seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden.“ (Mk 7,35). Das heißt, vorher hat er vielleicht nur gestammelt.
Jemand hat erzählt, dass er als Kind mit so einem Onkel gesprochen habe, auch mit Handzeichen. Sie haben oft auch zusammen gelacht. Und er konnte gut malen. Andere verstanden ihn nicht. Sie gaben sich nicht nur keine Mühe, ihn zu verstehen, sondern machten sich oft lustig.

Die Not anderer sehen

Der taubstumme Mensch im heutigen Evangelium hatte Bekannte, sicher Freundinnen und Freunde, die ihn zu Jesus bringen und dort für ihn bitten. Das ist die Hilfe, die ihnen möglich ist.
Ist das nicht eine frohe Botschaft für uns? Wir sehen oft die Not von jemand, aber wir sehen keine Möglichkeit, wie wir selbst ihm helfen können. Doch wir können einander achten, und wenn wir merken, dass ein anderer in Not ist, dann können wir auf jeden Fall für ihn beten. Manchmal können wir ja auch helfen, aber sehr oft auch nicht.
Vielleicht hat jemand zu ihnen schon einmal gesagt: Ich weiß, was dich bedrückt, und ich bete für dich. Tut das nicht gut, wenn er weiß: Da bringt jemand meine Not vor Gott, ich bin damit nicht allein. Wir spüren dann Trost, auch wenn dann nicht ein Wunder geschieht. Diese Hilfe können wir auch Menschen schenken, die weit weg von uns leben. Das tun wir ja in den Fürbitten.

Du bist es wert

Obwohl die Wunder Jesu immer dargestellt werden als Ereignisse, die Einzelnen helfen, sollen sie doch auch immer vielen Menschen als Zeichen dienen für die Botschaft Jesu vom Reich Gottes. Da ist es schon auffällig, dass Jesus einen Menschen beiseite nimmt, „von der Menge weg“. Ganz detailliert wie sonst nicht bei Wundererzählungen wird geschildert, wie sich Jesus diesem Menschen zuwendet, ihm allein.
Ein Mann erzählte, dass er einen älteren Kollegen traf und auf die Frage, wie es ihm gehe, meinte der: „Hast du Zeit für eine ehrliche Antwort?“
Wie oft schenken wir jemandem echte Aufmerksamkeit, schauen ihm in die Augen, hören tatsächlich zu und warten dann nicht, bis er fertig ist. In unseren Tagen ist Zeit und aufmerksame Zuwendung kostbar geworden. Zuwendung zu einem Menschen, nicht nur per Klick zu einem ganzen WhatsApp-Verteiler.

Angerührt und bewegt durch Berührungen

Warum berührt Jesus den Menschen und warum ist das dem Evangelisten so wichtig, dass er es detailliert beschreibt?
Jesus öffnet diesem Menschen neu oder wieder die Sinne, und er tut es so, dass der Geheilte es mit allen Sinnen spürt. Wir erleben in dieser Begegnung Jesu mit dem Taubstummen den Vorgang, das Geschehen, das uns in jedem Sakrament angeboten wird: Wir glauben, dass in dem sichtbaren und spürbaren Zeichen und in den dazu hörbaren Worten etwas zu unserem Heil geschieht. So wie wir auch in dieser Eucharistiefeier das Wort Gottes hören, einander als Gemeinschaft der Glaubenden sehen, in Brot und Wein Zeichen für die Gegenwart Christi sehen und sie in der Kommunion spüren.
Gerade wo es nur am Bildschirm möglich war, an einer Eucharistiefeier teilzunehmen, spürten viele, wie wichtig die spürbare Nähe und das Erleben über die Sinne ist.

Die Predigt stammt von Dechant Franz Starlinger, Pfarre Laakirchen

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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