Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 27. August von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Predigt für den 27. August stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf, und beschäftigt sich mit Matthäus 16, 13 – 20.

SALZKAMMERGUT. Oh Gott, oh Gott! Kennt ihr auch dieses mulmige Gefühl, wenn man vorne steht und etwas vorliest oder zu fremden Menschen spricht? Da kommen einem die Gedanken: Wie wirke ich auf diese Menschen? Authentisch oder künstlich? Und hoffentlich passieren mir keine Fehler! Jesus war mit seinen Jüngern monatelang unterwegs. Er sprach zu vielen Menschen. Zu weniger gebildeten Menschen, aber auch zu denen, die den Glauben bis ins Kleinste studiert hatten. Dort erregte er mit seinen Aussagen und Wundern großes Aufsehen. Das war anstrengend und sehr fordernd. Deshalb nahm er sich eine Auszeit. Sie gingen in einer fremden Gegend am Jordan. In einem ruhigen Moment fragt er seine Freunde: „Was meint ihr: was glauben die Leute, wer ich bin?“ Und die Jünger sagten: „Nun, viele vermuten, dass du ein besonderer Mensch bist. Einige ärgern sich über dich, denn du bringst Unruhe und Verwirrung. Du nimmst einfach nicht alles so hin, sondern stellst für sie ungute Fragen. Einige meinen, dass du vielleicht der Johannes der Täufer bist. Das kann natürlich nicht sein, schließlich ist der ja schon lange tot. Andere meinen du bist irgendein wichtiger Prophet.“

Nein, ich bin…..!

Würdest du dich darauf nicht auch gleich rechtfertigen wollen? Aber Jesus macht das nicht, sondern er fragte seine Freunde: „Und für wen haltet ihr mich?“ Oje. Jetzt muss ich eine ehrliche Antwort sagen! Das werden die Jünger wohl gedacht haben. Wie ist das mit uns? Was würden wir heute über Jesus sagen? Ist er für dich: der fairste und anständigste Mensch, der je gelebt hat? Oder ist er ein Revoluzzer? Ein Vorbild oder ein Unruhestifter? Einer der sich über Traditionen und Vorschriften hinweg setzt? Ein Religionsgründer? Einer der schon lange tot ist oder einer der Auferstanden ist und nun bei Gott weiterlebt? Oder sagst du:

Jesus war ganz OK! Aber egal.

Wer so von Jesus redet, der hat eigentlich nichts begriffen. Der lebt so weiter, wie es unsere Welt vorgibt. Hier unter uns gilt doch die Devise: „Besser reich und gesund, als arm und krank. Lieber über Leichen gehen, als selber unter zu gehen.“ Wer so denkt und lebt, der hat es nicht verstanden, was Jesus allen sagen will. Simon sagt ohne viel zu überlegen, einfach so gerade heraus: „Na, du bist der Messias (der Retter), der Sohn des lebendigen Gottes.“ Das saß! Solche Worte kommen aus dem Mund von einem Hitzkopf. Der, der nicht einmal Theologie studiert hat. Einem der rau, wohl etwas ungepflegt und ungebildet, aber doch auch liebenswürdig ist. Über diese Antwort freut sich
Jesus! Und deshalb sagt Jesus zu ihm: „Simon ich nenne dich nun Petrus, denn du bist genauso stark wie ein Fels. Auf dich kann ich bauen! Dir übergebe ich die Schlüssel des Himmels.“

Petrus an der Himmelspforte, mit Schlüssel.

Ja, ich denke jeder von uns hat dieses Bild vom Petrus vor Augen. Es gibt ja auch genügend Witze davon. Doch bei genauer Betrachtung hat jeder, der Jesus nachfolgen will, diesen Schlüssel in der Hand. Jeder von uns kann bestimmten Menschen den Zugang für den Himmel erschließen oder versperren. Und das Schöne, nicht nur die Gebildeten und Qualifizierten dürfen und können das tun. Wir alle haben so einen Schlüssel in der Hand! Ja, Jesus ist der, durch den wir den Zugang zu Gott bekommen haben. Durch ihn, können wir unser oft schweres Leben leichter ertragen. Denn wir wissen es gibt ein Weiterleben. Ein Weiterleben bei Gott, der mich liebt, so wie ich bin. Weil ich für ihn wirklich Einzigartig und Gewollt bin. Wie gut tut diese Liebe, nehmen wir den Schlüssel zur Hand und öffnen wir anderen auch den Himmel. Damit sie das erkennen können.

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