Öhling verwandelt den Most zur "Landessäure"
Am Tag des Mostes richten die BEZIRKSBLÄTTER ihren Blick auf die an Stärke gewonnene Most-Kultur.
ÖHLING (MiW). Vor der Öhlinger Kirche herrscht Hochbetrieb: Am Vorplatz aus weißem Stein sitzen unzählige Gäste auf Heurigenbänken und in Liegestühlen.
"Fünf mal Most, g'spritzt" ruft ein heiterer "Mostelleria"-Mitarbeiter dem Barbetrieb zu, seine Stimme schneidet durch die gut gelaunten Tischgespräche.
Die Szenerie erinnert an einen Urlaubstag frei von aller Sorge.
Mostelleria-Chef Josef Farthofer V. und sein Team haben alle Hände voll zu tun, denn seine Spirituosen (so manch einer ist zum Weltmeister gekürt worden) stehen für eine neue Form der Most- und Geselligkeitskultur. Während sich Willi Kaltenecker und Franz Tatzberger einen gespritzten Most genehmigen, erfreuen sich ihre Gattinnen Evelyn und Petra an einem "Mostello Sprizzz" mit Zitronenlikör und knabern vergnügt an dem Minzblättchen, die Luft ist erfüllt von starker Knoblauchsuppe und Röstbrot.
"Die Oberösterreicher nennen den Most schon lange 'Landessäure', so beliebt ist er", stellt Beatrix Rill, diese Situation beobachten fest. Sie wird von Christoph Rill ergänzt, beide haben es sich in einem Sonnenstuhl bequem gemacht: "Es gab immer gute und weniger gute Mostbauern. Doch in den letzten Jahren haben sich mehr und mehr Produzenten auf höchste Qualität konzentriert."
Der Genussmensch Christoph Rill sieht über seine Sonnenbrille auf und grinst zufrieden: "Der Ruf des Mostes hat sich in den letzten Jahren erheblich verbessert. Man sieht es, man spürt diese gelebte Mostkultur und Geselligkeit."
Zwar trinken junge Besucher wie Mario Peschetz und Julia Kalteis heute lieber "Cola und Eistee", aber eines ist gewiss: Auch sie werden den Most lieben lernen. Den Most und die Genuss-Kultur, die sich um ihn gebildet hat. Dieser neuen Identität von Unbekümmertheit und dem Leben im Jetzt.
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