Amstettner suchen nach jugendlichen Ideen
"Ohne Politik": Jugendliche sollen künftig selbst Projekte einbringen, darüber entscheiden und umsetzen.
AMSTETTEN. Jugendliche sollen in der Stadt Amstetten über eigene Projekte entscheiden können. Das Geld für diese neue "Jugendplattform" kommt von der Stadt.
Jugend soll Ideen einbringen
Künftig sollen regelmäßige Versammlungen interessierter junger Amstettner zwischen 14 und 24 Jahren abgehalten werden. Jeder kann dabei im Vorfeld eine Art Antrag stellen, über den schließlich abgestimmt wird, erklärt Gerhard Riegler (SPÖ), Stadtrat für Soziales, Jugend und Generationen.
Ein befürwortetes Projekt wird finanziell von der Stadt unterstützt, umgesetzt soll es von Jugendlichen selbst werden. Rund 10.000 Euro wurden budgetiert.
3.000 Briefe an Jugendliche
Junge Amstettner sollen nicht nur aktiv etwas verändern können, es soll auch das "Verständnis für Demokratie" gefördert und "Einblicke in Entscheidungsprozesse" gegeben werden, erklärt Riegler.
Die genauen Richtlinien sollen gemeinsam mit dem Jugendzentrum A-Toll, der mobilen Jugendarbeit Westrand und dem Don-Bosco-Jugendheim beim Informationsabend im Jugendzentrum A-Toll "abgesteckt" werden.
3.000 Briefe wurden verschickt, wie viele Jugendliche das Angebot annehmen werden, könne er nicht sagen, meint der Stadtrat, er hoffe auf "möglichst viele".
Ohne Politik gehts auch
Ein wesentlicher Punkt sei die politische Unabhängigkeit, auch in Hinblick auf das ehemalige Stadtjugendforum, in dem die Parteien vertreten waren. In diesem Punkt sind sich alle einig.
Junge Leute würde zu viel Politik abschrecken, ist etwa Manuel Dorner von der FPÖ überzeugt. Er lobt die gute Zusammenarbeit mit den anderen Parteien und den Jugendorganisationen und sieht im Projekt eine "Chance für die Jugend". Gleichzeitig hofft er, dass "Flops" wie der Tag der Jugend dadurch vermieden werden können.
Eine "echte Chance für die Jugend" sieht auch Andreas Gruber von der ÖVP. Rund eineinhalb Jahre sei in "unzähligen Arbeitsgruppen" daran gearbeitet worden. Nun sei "interessant", wer zur Kick-off-Veranstaltung komme, hofft er auf einen erfolgreichen Start.
Junge "ins Boot holen"
Es sei wichtig, dass gerade junge Leute in Entscheidungsprozesse und Projektumsetzungen eingebunden werden, meint Sarah Huber von den Grünen. Gleichzeitig sei es allerdings auch schwierig, die richtigen Wege zu finden, um Jugendliche anzusprechen und so zur Teilnahme zu bewegen.
Es müssten vor allem auch diejenigen ins Boot geholt werden, die bislang noch nicht aktiv sind, meint Roman Kuhn von den Neos. "Bürgerbeteiligung – ob bei Jugendlichen oder Erwachsenen – ist immer positiv", ist Kuhn überzeugt.
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