Forelle, Saibling und Co. auf dem Vormarsch
LEADER-Projekt soll Fischproduktion im alpinen Raum stärken.
EISENSTRASSE. Einen dicken Fisch an Land ziehen möchten der Kulturpark Eisenstraße und der Regionalverband NÖ-West gemeinsam mit ihren Partnern: Im Rahmen des LEADER-Projekts „Wasser.Fisch.Mensch“ soll die Fischproduktion im alpinen Mostviertel gefördert und ein flächendeckendes Qualitätsmanagement-Programm entwickelt werden. Über 100.000 Euro stehen für die geplanten Maßnahmen zur Verfügung. Als tatkräftige Partner mit an Bord sind die Bezirksbauernkammern Scheibbs und Waidhofen, die Bergbauernschule Hohenlehen in Hollenstein sowie der „NÖ Ökopunkte Verein“. Beratend zur Seite steht der „WasserCluster Lunz“.
Warum man kooperativ den Sprung ins kalte (Fisch-)Wasser wagt? „Die Nachfrage nach heimischen Speisefischen ist so groß wie noch nie. In unserer Region haben wir die idealen Voraussetzungen für eine nachhaltige Fischproduktion. Dieses Potenzial möchten wir nicht ungenutzt lassen“, erklärten Eisenstraße-Obmann Nationalratsabgeordneter Andreas Hanger und Nationalratsabgeordneter Bürgermeister Georg Strasser, 1. Obmann-Stellvertreter des Regionalverbands, bei einem Pressegespräch am vergangenen Freitag beim Fischereibetrieb Rabenhaupt in Waidhofen.
Das LEADER-Projekt „Wasser.Fisch.Mensch“ fügt sich in die Strategie „Aquakultur 2020“ des Lebensministeriums ein, die eine Steigerung der heimischen Speisefisch-Produktion um 30 Prozent vorsieht. Zielgruppe sind Land- und Forstwirte sowie private Fischteichbetreiber, die für eine „wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige und regionale Fischzucht“ begeistert werden sollen.
Die bereits etablierte Genussregion Ybbstalforelle wird in das Projekt „Wasser.Fisch.Mensch“ stark integriert werden. Die ersten Kurse und Beratungsprogramme starten am 24. März: In der Bezirksbauernkammer Scheibbs und der landwirtschaftlichen Fachschule Unterleiten werden die Themen „Fisch in der Ernährung“ und „Planung und Betrieb von Aquakulturanlagen“ behandelt. Im Herbst sind Exkursionen geplant. Hinzu kommt eine intensive Basisberatung für bestehende und zukünftige Teichwirte.
„Rund fünf interessierte Betriebe sollen bis Jahresende motiviert werden, neu oder wieder in die Fischproduktion einzusteigen“, geben die beiden Landwirtschaftskammerobleute Anton Krenn (Scheibbs) und Klaus Hirner (Waidhofen) die Marschroute vor. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie soll zudem ausgelotet werden, wie man Zucht, Produktion, Schlachtung, Veredelung und Vermarktung in der Region bündelt und vernetzt, um die Arbeitsspitzen in den einzelnen Betrieben reduzieren zu können. Das gemeinsame Ziel aller Projektpartner: „Wir möchten möglichst viele Personen für die regionale Fischproduktion gewinnen, da wir darin ein starkes Zukunftsthema für unsere alpine Region sehen.“
Hierzu wird derzeit ein Projektbetreuer gesucht. „Denn es soll eine zentrale und kompetente Anlaufstelle für Interessierte geben“, so Hohenlehen-Direktor Leo Klaffner, der sich die heimische Fischproduktion zukünftig auch als alternativen Schwerpunkt im Stundenplan der Bergbauernschule in Hollenstein vorstellen kann. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 14. Februar 2014, das Anforderungsprofil ist unter www.eisenstrasse.info/fisch abrufbar.
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