Adresse im Bezirk Amstetten
Internetbetrüger prellten 100 Opfer um 500.000 Euro
Zwei Rumänen verursachten durch Internet-Betrugshandlungen innerhalb von zehn Monaten in 128 Fällen einen Gesamtschaden von über 500.000 Euro.
BEZIRK AMSTETTEN. Zwei rumänischen Staatsbürger wurden festgenommen. Mittlerweile wurden die beiden auch zu Haftstrafen wegen schweren Betrugs, Geldwäscherei, krimineller Vereinigung und Urkundenfälschung verurteilt. Sie verursachten durch Internet-Betrugshandlungen innerhalb von zehn Monaten in 128 Fällen einen Gesamtschaden von über 500.000 Euro. Die etwa 100 bekannten Opfer stammen aus 17 Staaten, lediglich ein Opfer ist in Österreich wohnhaft.
Identitätskarte löst Ermittlungen aus
"Im Mai 2019 erhielten Bedienstete der Kriminaldienstgruppe der Polizeiinspektion St. Valentin von Seiten des Bundeskriminalamtes einen Hinweis auf eine zur Fahndung ausgeschriebene rumänische Identitätskarte", berichtet die Landespolizeidirektion NÖ (LPD NÖ). Jemand hatte diese zur Meldung des Hauptwohnsitzes im Bezirk Amstetten verwendet.
Während der Erhebungen konnte festgestellt werden, dass der Verdächtige auch im Zusammenhang mit einer Geldwäscheverdachtsmeldung von Bank-Instituten stand. Umfangreiche Ermittlungen unter Beiziehung von Spezialisten des Landeskriminalamtes Niederösterreich wurden daraufhin durchgeführt. Dabei konnte auch ein zweiter Täter ausgeforscht werden, heißt es seitens der Polizei.
So gingen die beiden Täter vor
Die beiden hatten ihre Hauptwohnsitze mittels gefälschter Ausweise in unterschiedlichsten Unterkünften im Westen Niederösterreichs gemeldet, ohne dort jemals tatsächlich Unterkunft zu beziehen, und unter falschem Namen zahlreiche Konten eröffnet. Sie hatten außerdem über mehrere Verkaufsplattformen im Internet Fahrzeuge und andere Gegenstände zum Verkauf angeboten. Bei Zahlungseingang hatten sie das Geld stets sofort behoben, die Käufer im Ausland waren jedoch nicht beliefert worden.
14 gefälschte Ausweise gefunden
Intensive Ermittlungstätigkeiten führten schließlich zur Ausforschung des Aufenthaltsortes der beiden Täter im Stadtgebiet von Linz sowie der tatsächlichen Identitäten der beiden rumänischen Staatsbürger im Alter von 31 und 38 Jahren. Über Auftrag der Staatsanwaltschaft St. Pölten wurde eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Dabei konnten insgesamt 14 gefälschte Ausweise mit verschiedenen Identitäten, sowie Bankunterlagen aufgefunden und sichergestellt werden. Mit den gefälschten Ausweisen dürften die Täter 38 Konten bei verschiedensten Bank-Instituten eröffnet haben.
Die Ermittlungen hinsichtlich weiterer zuordenbarer Tathandlungen im Ausland werden fortgesetzt.
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