"Mitten im Leben" alt werden: Was diese Seniorenbetreuung besonders macht

- <f>Besondere Momente: </f>Hildegard Guttenbrunner und Karl Pabst.
- hochgeladen von Thomas Leitsberger
"Mia gfoits do guat, sonst wär' i net do": Ein Besuch im Seniorentageszentrum in St. Georgen am Ybbsfelde.
ST. GEORGEN AM YBBSFELDE. "Wir wollen Senioren in den Mittelpunkt der Gesellschaft stellen, nicht an deren Rand", sagt Karin Ebner, Leiterin des Seniorentageszentrums in St. Georgen am Ybbsfelde.
Seit 2012 ermöglicht das Zentrum, das vom "Verein Seniorentageszentrum" getragen wird, den Senioren "aktiv und fit" alt zu werden. Unter "professionellen Bedingungen" und mit "fachlich kompetenten Mitarbeitern" werden derzeit 28 ältere Menschen betreut.
Haus der Generationen
"Wir sind kein Pflegeheim", betont Ebner. Die Tagesbetreuung teilt sich das Haus auch mit einem "betreuten Wohnen" und "normalen" Mietwohnungen. Der jüngste Bewohner ist eineinhalb Jahre, der älteste 95 Jahre.
Zumindest derzeit, denn die Senioren arbeiten schon an einem Storch für den nächsten Nachwuchs im Haus.
Das Zusammenleben funktioniere gut, erzählt Ebner. Das Wichtigste sei die Kommunikation.
Der Alltag in St. Georgen
In der Tagesbetreuung wird den alten Menschen eine Struktur für den Tag gegeben. Jeder bekommt seine Aufgaben, es wird gekocht oder einem Handwerk nachgegangen. Manchmal wird einfach ein Gedicht vorgelesen oder von früheren Zeiten – in Form eines Gedächtnistrainings – erzählt. Oder man spielt einfach ein paar Bummerl, erzählt etwa Edith Gebetsberger aus Wallsee vom Bauernschnapsen. Hier finden nicht nur St. Georgener "körperliche und geistige Bewegung", sondern auch aus der Nachbarschaft wie Amstetten, Euratsfeld oder eben Wallsee.
Alte und neue Geschichten
Doch werden hier nicht nur alte Geschichten erzählt, sondern auch neue geschrieben. So trafen sich hier schon alte Schulkollegen wieder, die sich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hatten, oder alte Tanzkurspartner, die sich damals mit 18 Jahren über die Tanzflächen schwangen.
"Die Senioren stehen hier mitten im Leben", erzählt Karin Ebner von neuen Zielen, neuer Motivation und Energie, die hier zutage tritt. "Wenn es das hier nicht gebe, würde ich heute nicht mehr leben", erzählt Franz Wieser aus Euratsfeld.
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