Serie: Kunst im öffentlichen Raum
Wilhelm's Sgraffiti in Wolfsbach

- Kunstvolles Sgraffito (Höhe 300 cm Breite 220 cm) von Gerulf Wilhelm mit der Darstellung des heiligen Florian am Haus der Freiwilligen Feuerwehr Wolfsbach.
- Foto: Hans-Peter Kriener
- hochgeladen von Hans-Peter Kriener
Der akademische Maler und Pädagoge Gerulf Wilhelm (86) schuf einst zwei Kratzputzbilder für das Wolfsbacher Feuerwehrhaus.
WOLFSBACH. "Ein künstlerisch gestaltetes Feuerwehrhaus", heißt es in der Wochenzeitung "Amstettner Anzeiger" vom 22. April 1975. "Eines der schönsten und geschmackvollsten Feuerwehrhäuser Niederösterreichs", ist weiters im vor 50 Jahren erschienenen Artikel anlässlich der offiziellen Übergabe des neu errichteten Gebäudes der Freiwilligen Feuerwehr Wolfsbach am Florianisonntag, 4. Mai, zu lesen.
Zwei Sgraffiti für Außenfassade
Die kunstvolle Ausgestaltung in Form von zwei Sgraffiti (je 300 x 220 cm) nahm der akademische Maler Gerulf Wilhelm, geboren 1939, vor. Eines dieser in verschiedenfarbigen Putzschichten gekratzten Wandbilder zeigt den Feuerwehrpatron, den heiligen Florian, wie er mit der Hand eine Wolke ausdrückt. "Weil, wo nimmt er das Wasser her? Er nimmt es aus dem Himmel", erklärt der ehemalige Professor am Bundesrealgymnasium in Waidhofen/Ybbs die Symbolik.
Für den naturverbundenen Ybbsitzer, der an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei und Kunsterziehung bei Sergius Pauser studiert hat, war bei den unterschiedlichen Motiven wichtig, dass sie eine Einheit bilden. "Eine Kirche und ein Heiliger sind ja verschiedene Formen. Mein Interesse war, dass man das formverwandt macht, damit es eine Beziehung in der Form hat."
Am zweiten Sgraffito sind neben dem Gemeinde- und dem Feuerwehrwappen auch markante Häuser des Ortes verewigt. "Sie sind aber abstrahiert, also die Details gibt es nicht", so Wilhelm.
Erste Berührung mit Technik
Aufgewachsen ist der Sohn des Kunsterziehers Karl Wilhelm in Gmunden, wo er schon in jungen Jahren mit der Sgraffitotechnik in Berührung kam. "Dort habe ich durch meinen Vater Leopold Feichtinger aus Pettenbach kennengelernt. Er hat damals Sgraffiti im Salzkammergut gemacht. Durch ihn bin ich eigentlich aufmerksam geworden, dass es so etwas gibt. Und er hat mir auch erklärt, wie man das macht", erinnert sich der 86-jährige Kunstschaffende Gerulf Wilhelm, dem es bei der Ausführung seiner Arbeiten immer um eines gegangen ist: "Es muss handwerklich perfekt sein und es muss aber auch künstlerisch schön sein."
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