Lebenssituations-Index
So lebt es sich im Bezirk Amstetten

- Der Lebenssituations-Index.
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Der Lebenssituations-Index weist den Gemeinden hervorragende Werte zu. Dennoch: Es gibt Unterschiede.
BEZIRK AMSTETTEN. "Wir sind trotz Stadtnähe eine Landgemeinde", sagt Bürgermeisterin Sabine Dorner. Hier verbindet sich (leistbares) ländliches Wohnen mit städtischem Arbeiten. "Der Arbeitgeber liegt in Amstetten", sagt Dorner. Aber nicht nur dort. Durch den nur wenige Minuten entfernten Bahnhof (in Amstetten) hätte man Verbindung in alle Richtungen. Am Land und doch "mittendrin", so die Bürgermeisterin.
Analyse der Gemeinden
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) beleuchtete die Lebensumstände in allen Gemeinden. Dabei werden Faktoren wie Einkommen, Ausbildung, Alter und Erwerbsintensität in einer Zahl zwischen 1 und 10 gebündelt. Der nun veröffentlichte Bericht zeigt das Bild unmittelbar vor Corona.
Top-Ergebnis für Bezirk
21 Gemeinden befinden sich laut Index österreichweit im ersten Viertel, 86 Prozent in der ersten Hälfte. Winklarn, Oed-Öhling, Ferschnitz, Behamberg, Wolfsbach schaffen es in die Top 100. Allerdings wird ein Gefälle ins Ybbstal und zwischen Stadt und Land ersichtlich. Am Ende der Bezirksreihung finden sich Hollenstein, Opponitz, Sonntagberg, Amstetten, St. Georgen/Reith und Kematen. Allerdings: Kein Ort befindet sich Ö-weit im untersten Viertel.
Frage der Bewertung
"Es ist immer eine Frage der Bewertung", sagt Kematens Bürgermeisterin Juliana Günther. Den letzten Platz kann sie nicht nachvollziehen. "Wir sind eine Wohlfühlgemeinde", betont sie und verweist etwa auf das Naturbad oder den Schneerosenweg. Eine bereits städtischere Bevölkerungsstruktur, die Gemeindegröße, die Lage an der hochfrequentierten B121 seien mitunter Gründe für das Abschneiden. "Man darf Gemeinden nicht gegeneinander ausspielen", betont Johannes Pressl. Er ist Bürgermeister von Ardagger und Gemeindebund-Vizepräsident. Man müsse die Region als Gesamtheit betrachten. Schließlich wäre die Gemeindegrenze keine harte Grenze, man profitiere gegenseitig voneinander. Pressl verweist etwa auf Arbeitsplätze, Schulen oder Naherholungsgebiete.
Amstettner Speckgürtel
"Der Index zeigt eine Speckgürtelstruktur", verweist Pressl auf ähnliche Bilder in Wien, St. Pölten oder Linz. Die städtischen Umlandgemeinden weisen eine hohe Zuzugsrate auf – vor allem Familien mit entsprechenden Einkommen. Zugleich seien es auch Orte, "wo die soziale Integration gut funktioniert". Die Auswertung gebe ein "hochinteressantes" Bild und eine "gute Grundlage" für die Regionalentwicklung.
Die Auswertung für den Bezirk Amstetten:
WIFO-Index zur Lebenssituation: Berücksichtigt werden Faktoren wie Einkommen, Qualifikation, Alter.
1. Winklarn 7,874 (Ö-weit liegt Winklarn unter 2.122 Gemeinden auf Platz 26)
2. Oed-Öhling 7,820 (35)
3. Ferschnitz 7,758 (55)
4. Behamberg 7,752 (59)
5. Wolfsbach 7,696 (73)
Euratsfeld 7,600
Haidershofen 7,575
Neuhofen 7,527
Biberbach 7,416
St. Pantaleon-Erla 7,402
Zeillern 7,327
Weistrach 7,183
St. Peter/Au 7,175
Allhartsberg 7,174
Seitenstetten 7,155
Ernsthofen 7,180
Ardagger 7,173
St. Georgen/Ybbsfelde 7,132
Haag 7,040
Strengberg 7,030
Neustadtl 7,018
Diese 21 Gemeinden (60 %) befinden sich Ö-weit im 1. Viertel.
Aschbach 6,993
Ennsdorf 6,988
Ertl 6,971
St. Valentin 6,938
Viehdorf 6,787
Ybbsitz 6,705
Waidhofen 6,675
Wallsee 6,616
Hollenstein 6,527
Diese 30 Gemeinden (86 %) befinden sich Ö-weit in der 1. Hälfte.
Opponitz 6,408
Sonntagberg 6,198
Amstetten 6,065
St. Georgen/Reith 6,051
Kematen 5,901
Keine Gemeinde aus dem Bezirk befindet sich im untersten Viertel. Den niedrigsten Wert hat Tschanigraben (Burgenland) mit 3,269, den höchsten Wert Gießhübl bei Wien mit 8,458.
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