Urteil für die Räuber-Lehrlinge
Drei Jugendliche versuchten in Amstetten drei Mal vergeblich Geld zu rauben und zu stehlen.
AMSTETTEN/ST. PÖLTEN. Drei Lehrlinge teilten sich die Anklagebank am Landesgericht St. Pölten, wo sie sich für zwei versuchte Raubüberfälle, sowie einen versuchten Diebstahl zu verantworten hatten.
Diebestour durch Amstetten
Die Burschen im Alter von 16, 17 und 18 Jahren kannten sich aus der Berufsschule. Entweder der 16-Jährige oder der 17-Jährige – die Angeklagten beschuldigten sich diesbezüglich gegenseitig – kam auf die Idee, Leute „abzuziehen“.
Der 18-Jährige, der nicht von Anfang an eingeweiht worden war, hielt sich eher im Hintergrund und leistete keine aktiven Beiträge.
Der erste Fehlversuch
Gegen 22 Uhr hielten sich die Burschen am Hauptplatz in Amstetten auf, „… weil dort mehrere Banken sind.“
Man wartete auf Opfer, die Geld aus Bankomaten holten, um es ihnen abzunehmen. „Keiner hat sich aber getraut“, so der 17-Jährige, der schließlich in einer dunklen Gasse mit übergezogener Sturmhaube und Klappmesser einem 33-jährigen Türken nachrief: „Warte, gib das Geld her!“.
Instinktiv flüchtete das Opfer zu einer nahe gelegenen Polizeidienststelle, die Burschen setzten ihren letztlich erfolglosen Raubzug Richtung Bahnhof fort.
Fehlversuch Zwei und Drei
Dort sollte der 16-Jährige einen zufällig daherkommenden Radfahrer überfallen. Dieser bemerkte nichts davon, da er einerseits Kopfhörer trug und andererseits von dem Räuber nicht eingeholt wurde. Er sei absichtlich langsam gelaufen, weil er eigentlich nichts machen wollte, so der Beschuldigte vor Gericht. Schließlich missglückte auch das Öffnen einer heruntergerissenen Zeitungskasse, da die Polizei bereits zur Stelle war.
Die Rolle des 18-Jährigen ließ sich im Prozess noch nicht restlos klären. Sein Prozess wurde daher vertagt. Die beiden anderen Täter verurteilte Grünberger zu je 15 Monaten bedingter Haft (nicht rechtskräftig).
Ihren bisher einwandfreier Lebenswandel kommentierte der Richter mit den Worten: „Umso schlimmer, dass man dann so etwas macht!“
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