Weihnachtsgrüße an die Vergessenen

MOSTVIERTEL. Es sind die Vergessenen, die Einsamen, die Heimatlosen. Es sind Menschen, die ihr Umfeld verloren haben, dieses verlassen mussten oder verstoßen wurden. Es sind Menschen, die einfach irgendwann vergessen wurden, denen die Katholische Frauenbewegung der Diözese jedes Jahr zur Weihnachtszeit Aufmerksamkeit schenkt.

Packerl für die Einsamen

"Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß", erzählt die Vorsitzende Anna Rosenberger aus Oed. Rund 3.000 Packerl für die "Menschen am Rande der Gesellschaft" gehen heuer an Pflegeheime, Frauenwohngruppen, Asylwerber oder an Häftlinge der Justizanstalt Krems-Stein.

Schokolade und eine Karte

Schokolade, Schnitten, Kaffee oder auch selbstgebackene Kekse werden dabei sorgfältig verpackt. Jene Pakete, die ins Gefängnis gehen, unterliegen "klaren Vorlagen", erzählt Rosenberger. So darf neben anderen strengen Bestimmungen etwa kein Alkohol eingepackt werden. Bei Packerln für andere Adressaten, etwa für das Frauenhaus Amstetten, ist da schon mehr Individualität möglich, zum Beispiel mit Kinderspielzeug.
Was aber alle gemeinsam haben, ist die beigelegte und mit dem Vornamen unterschriebene Grußkarte.

Ein Gruß aus der Gesellschaft

So erzählt Rosenberger etwa von einem Gefangenen, der seit Jahren in einer Zelle im Hochsicherheitstrakt einsitzt und über all diese Zeit eine alte Grußkarte aufgehoben hat. So ein Gruß sei eben oft das Einzige, was von "draußen" kommt, erklärt die Oederin. Es sind solche Momente, die "tief berühren" und auch hartgesottene Häftlinge zum Weinen bringen.

Gerade in der Weihnachtszeit seien solche Aktionen der Toleranz, Solidarität und Nächstenliebe besonders wichtig, so Rosenberger über die Unterstützung von Menschen, mit denen "man sonst vielleicht nichts zu tun hat".
"Weihnachten ist eben das Fest der Liebe", so Rosenberger.