Eine Region sucht die Fachkraft

Für seine Studienleistungen sowie für seine Bachelorarbeit "Breitbandausbau in Österreich" erhielt der Hollensteiner Benedikt Winkelmayr, Absolvent der HTL Waidhofen, das Leopold-Figl-Stipendium, ein Leistungsstipendium der "Windhag-Stipendienstiftung" sowie den Wissenschaftspreis der Arbeiterkammer Niederösterreich.

Offene Türen für Fachkräfte

Mit Ende des Studiums braucht sich der Bachelor of Science damit wohl keine Sorgen um einen Arbeitsplatz machen, denn gut ausgebildeten Fachkräften stehen die Türen zum Arbeitsmarkt, trotz steigender Arbeitslosigkeit, weit offen. Menschen, die lediglich einen Pflichtschulabschluss besitzen, hätten "immer weniger Chancen", einen Job zu finden, erklärt Waidhofens AMS-Geschäftsstellenleiterin Ingeborg Bukovsek.
Durchschnittlich gebe es etwa 90 offene Stellen, mehr als die Hälfte davon müssten von Facharbeitern, das heißt, Personen mit einer fachspezifischen Berufsausbildung besetzt werden.

Angebot gegen Nachfrage

Fachkräftemangel trotz hoher Arbeitslosigkeit höre sich vielleicht "paradox" an, doch sei es oft so, dass sich Angebot und Nachfrage nicht decken, etwa bei der Suche nach Metallern, Tischlern, Schweißern, im Elektrobereich, aber auch im Gesundheitsbereich.
In diesem Zusammenhang würden auch fachspezifische Zusatzausbildungen immer wichtiger werden. "Damit mache ich mich wertvoller für den Arbeitsmarkt", so Bukovsek.

Künftig weniger Fachkräfte

Für die Zukunft sieht sie vor allem auch die geburtenschwachen Jahrgänge als Problem. Es gebe weniger Jugendliche, die sich auf die verschiedenen Ausbildungs-angebote aufteilen. "Das Potential wird weniger", erklärt Bukovsek. Um diesem Trend entgegen zu wirken, setzen Unternehmen aus dem Bezirk zunehmend auf die eigene Ausbildung. Mit Erfolg, wenn man etwa auf die Firma Buntmetall in Amstetten blickt.

Mit Erfolg: Selbst ausgebildet

Dort errang etwa Matthias Fröschl bei den Lehrlingswettbewerben den Landesmeistertitel im Bereich Maschinenbautechnik, Thomas Kropfreiter wurde Dritter. Gabriel Kritzl schaffte den vierten Platz im Bereich Werkzeugbautechnik. Wir bilden auch in Krisenzeiten kontinuierlich aus, so Ausbildungsleiter Alois Zehetner über den "guten" Nachwuchs, der hier seine Lehre macht. "Wir sind ein attraktiver Lehrbetrieb", erzählt er von der Ausbildung und den künftigen Möglichkeiten. Wer im Betrieb lernt, der würde auch bleiben. "Warum sollte er weggehen", so der Ausbildungsleiter. Es sei ein interessanter Beruf, man verdiene gutes Geld, die beruflichen Chancen stehen gut, sagt Zehetner. Man dürfe nicht jammern, dies würde nicht helfen und wäre ein "falsches Signal". Man müsste vielmehr in das Bewusstsein bringen, dass der Lehrberuf auch "sexy" sein kann.