Wie Schüler sicher ankommen
Aktionstag: Bei den Haager Mittelschülern drehte sich alles um die Verkehrssicherheit.
HAAG. "Die Kinder können hautnah erleben, welche Gefahren auf sie zukommen, ohne dabei der Gefahr direkt ausgesetzt zu sein", erklärt Karl Dorfmeister, Direktor der Musikmittelschule in Haag. Das Probieren und Selbsterleben sei ganz wichtig, betont auch Pflichtschulinspektor und Bildungsmanager Josef Hörndler. Um den Schulweg sicher zu gestalten und das Bewusstsein dafür zu schärfen, braucht es das Zusammenwirken von Eltern, Lehrern und Exekutive, betont Hörndler.
Aktion in der Mittelschule
Bei der gemeinsamen Initiative des Landes Niederösterreich, des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) und der Polizei wurden nun Schüler in Haag auf die Gefahren auf der Straße aufmerksam gemacht.
„Das Angebot ist breit gefächert und umfasst sowohl den Bereich der passiven Verkehrsteilnahme als Mitfahrer als auch das aktive Verhalten als Fußgänger, Rad- oder Mopedfahrer. Auf diese Weise können wir ganz gezielt auf unterschiedliche Altersgruppen und Situationen eingehen“, erklärt KFV-Expertin Sabine Kaulich.
Sicherheit für Schüler
Kinder nehmen ihre Umwelt nicht so wahr, wie Erwachsene das tun – sie sehen, hören, denken, fühlen und bewegen sich anders. Das gilt besonders auch für den Straßenverkehr. Häufig können Kinder Geschwindigkeiten und Entfernungen nicht richtig einschätzen.
„Dennoch sind viele Autofahrer auch in sensiblen Bereichen wie dem Umfeld von Schulen schneller unterwegs als erlaubt“, berichtet Brigadier Ferdinand Zuser, Leiter der Landesverkehrsabteilung Niederösterreich.
„Aus diesem Grund achten wir gerade in der Umgebung von Schulen verstärkt auf eine strikte Einhaltung des Geschwindigkeitsgebotes“, so Zuser.
Allein den Schulweg meistern
"Kompetenzen erwerben Kinder nur dann, wenn sie sich selbstständig bewegen können", ergänzt Kurt Baumgartner von der Landesverkehrsabteilung. "Es bringt nichts, wenn ich das Kind in den ersten vier Jahren der Volksschule in die Schule bringe und dann in der Mittelschule allein gehen lasse", betont er.
Das alleinige meistern des Schulwegs fördere nicht nur die räumliche und zeitliche Wahrnehmung, es verringert auch den Verkehr direkt vor den Bildungseinrichtungen und erhöht damit in mehrfacher Hinsicht die Sicherheit der Schüler im Straßenverkehr.
Zur Sache: Im Jahr 2016 verunglückten in Niederösterreich 110 Kinder am Schulweg – pro Schulwoche entspricht das rund drei Verletzten.
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