Hanger: "Ehrenamts-Bonus" bei Jobsuche
Bei gleicher Qualifikation soll bei der Bewerbung das ehrenamtliche Engagement entscheiden, so Hanger.
BEZIRK AMSTETTEN. 250.000 Einsatzstunden werden jährlich in der Region Amstetten im Rettungswesen geleistet. Insgesamt sind knapp 1.400 Personen für die Bevölkerung im Einsatz.
Im Einsatz für die Region
"Auch die 4.253 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren im Bezirk Amstetten im Jahre 2016 sprechen eine deutliche Sprache", erklärt Andreas Hanger, Waidhofner Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes und ÖVP-Freiwilligensprecher.
Im Bezirk setzen sich über 6.838 Freiwillige neben Job und Familie für die Feuerwehren ein, in welche durchaus auch investiert wird. Das belegen etwa die ausgeschütteten Förderungen des Landes. So wurden seit 2013 für Fahrzeuge und Gerätschaften der 88 Feuerwehren im Bezirk immerhin 2.303.235 Euro an Förderungen durch das Land gewährt.
Keine Selbstverständlichkeit
"Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen im Kampf gegen das Feuer, bei Unfällen, Unwettern, Bergungen und vielen weiteren Ereignissen, unter ständiger Bereitschaft Hilfe leisten und damit oftmals ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen“, so der Nationalrat.
Er betont: "Es ist unser Ziel, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Freiwilligenarbeit ständig zu verbessern." Hanger verweist dabei etwa auf die in diesem Jahr beschlossenen kostenlosen Hepatitis-Impfungen bei den Freiwilligen Feuerwehren.
Ehrenamtsbonus im Job
Doch Hanger geht noch weiter. So kann sich der ÖVP-Freiwilligensprecher einen Ehrenamtsbonus für Bewerbungen im öffentlichen Dienst vorstellen. Wenn ein Auswahlverfahren ergibt, dass zwei oder mehrere Bewerber gleichermaßen für eine Position qualifiziert sind, wird der Ehrenamtsbonus schlagend. "Das heißt, der Bewerber mit dem ehrenamtlichen Engagement wird bevorzugt", so Hanger.
Denn eines sei klar, meint Hanger: "In Österreich würde nichts mehr funktionieren, wenn alle Menschen, die freiwillig tätig sind, nicht mehr mit ihrer Arbeitsleistung, ihrem Einsatz und ihrer Begeisterung zur Verfügung stehen würden."
Zur Sache: Knapp 50 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren und damit über drei Millionen Österreicher sind in irgendeiner Form unbezahlt freiwillig tätig und investieren laut des österreichischen Freiwilligenberichtes pro Jahr etwa 720 Millionen Stunden. Dies entspricht einer Arbeitsleistung von rund 400.000 Vollzeitbeschäftigten. Deren Jahreslohnkosten würden mindestens 16 Milliarden Euro pro Jahr betragen.
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