Zusammenlegung Bad Vöslau - Gainfarn - Großau 1972
Origineller Festakt zum 50-Jahr-Jubiläum
BAD VÖSLAU. Vor 50 Jahren, als die Gemeinden Großau, Gainfarn und Bad Vöslau zu einer Stadtgemeinde zusammengelegt wurden, gab es keinen Festakt. "Sang- und klanglos wurde das damals abgehandelt", erinnert sich SPÖ-Stadträtin Emma Kerper. Es war eine Zusammenlegung, die keiner wollte - außer der damalige Landeshauptmann Maurer (ÖVP).
Aus 3 Bürgermeistern wurde einer
"Alle drei Orte hatten einen SPÖ-Bürgermeister. Es gab also drei SPÖ-Bürgermeister. Nach der Zusammenlegung nur noch einen", erinnert sich ÖVP-Stadtrat Karl Lielacher. Und Bürgermeister Christoph Prinz zitierte in seiner Ansprache sein Lieblingswort: "Niederösterreichisches Kommunalstrukturverbesserungsgesetz" hieß jener Prozess von 1965 - 1972, bei dem aus 1652 NÖ-Gemeinden 559 wurden.
Zusammengewachsen
Vor 50 Jahren wurde also nicht gefeiert, am Freitag aber schon. Denn die drei Ortsteile sind inzwischen zusammengewachsen. Ein Denkmal wurde enthüllt, das aus Bestandteilen aller drei Ortschaften gestaltet wurde - Metallplatten aus der Kammgarnfabrik Bad Vöslau, Stein einer Weinpresse aus Gainfarn, Kupfer einer Weingartenspritze aus Großau.
Briefe in der Zeitkapsel
Und was wird in 50 Jahren sein? Vöslauer, Gainfarner und Großauer Jugendliche waren eingeladen, Briefe an sich selbst in 50 Jahren zu schreiben. Jasmin Trabelsi trug den Brief ihrer besten Freundin Lilly Freiler vor, ein aufregendes Ereignis für die zwei Mädchen. Beide sind Schülerinnen der Sportmittelschule Bad Vöslau. Alle Briefe wurden in eine Zeitkapsel verschlossen, die hinter dem Denkmal eingemauert wurde.
Auch gute Erinnerungen
Der originelle Festakt entstammte einer Idee aus dem Kulturausschuss und wurde noch mit Gesangseinlagen umrahmt. Weine aus allen drei Orten und ein wenig Aprilsonne verleiteten zum Beinander-Bleiben und über "Damals" zu diskutieren, dem manche trotz allem auch etwas Gutes abgewinnen konnten. Hans Böck, ein Gainfarner, meint: "Es hat sich gezeigt: Gemeinsam ist man stark." Und Sänger Wolfgang Jeschek, ein Großauer, freut sich heute noch, dass "wir damals schulfrei bekamen". Also doch ein kleiner Festakt anno 1972?
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