Raimund mit einigen Knall-Effekten
BADEN. Das angekündigte Gewitter blieb aus. Dafür gab es jede Menge Knalleffekte auf der Bühne. Wenn Jerome Savary Ferdinand Raimund inszeniert, dann wird der Staub der Biedermeiers weggepustet. Das weiß man bereits von seinen letzten beiden Raimund-Interpretationen. Der argentinische-französische Regisseur stellt den "Bauer als Millionär", dieses allegorische Spiel über den Kampf zwischen Zufriedenheit und Neid in den Zusammenhang mit psychiatrischen Wahnwelten und moderner Unterhaltungs-Maschinerie "made in China". Und am Ende siegt bei ihm - im Gegensatz zu Raimund - gar nicht die Zufriedenheit sondern der Stones-Hit "I can get NO satisfaction". Das gefiel nicht allen, und so gab es zwar für die Darsteller - besonders für Irena Flurys "Brüderlein fein", Klaus Ofczareks "hohes Alter" und Heinz Zubers "Ajaxerle" - viel Applaus. Aber der Regisseur wurde in der ehrwürdigen Sommerarena gnadenlos ausgebuht. Er trug's mit Fassung, Verbeugung und dem für ihn typischen Hut. Im Publikum (und bei der anschließenden Premierenfeier) gesehen waren auch Erika Pluhar und ihr Manager Haimo Fritsch, Richard Lugner mit Tochter Jacqueline, Badens Vizebürgermeisterin Helga Krismer und ihr Mann Thomas Huber (NÖ Landesgeschäftsführer der Grünen), die Premieren-Stammgäste Birgit Sarata und Otto Brusatti. Und die Intendantin des Landestheaters St. Pölten, in deren Auftrag Savarays nun abgeschlossener Raimund-Zyklus entstand: Isabella Suppanz machte dem Theatermann bei der Premierenfeier schöne Augen: "Ich gesteh's, ich bin heimlich in ihn verliebt!" Auch das nahm er mit Verbeugung und Hut.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.