Streit übers Radfahren

BAD VÖSLAU. Den Ortspolitikern ist seit Jahren bewusst, dass es keinen durchgängigen Radweg durch das Zentrum gibt. Alte Überlegungen sind verstaubt, nun wurde das Thema im erweiterten Verkehrsausschuss neu aufgelegt. Ergebnis – so der Grüne-Gemeinderat Dr. Tiefengraber, Gast in diesem Ausschuss: „Wir haben drei Varianten überlegt – einen fixen Radweg durchs Zentrum, einen Mehrzweckstreifen zum Lückenschluss bei Schlossplatz bis Gerichtsweg, und als dritte Variante einen eigenen Radweg hinten herum über den Schlosspark.“ Die Grünen befürworteten – einem Gutachten des Landesradverkehrsbeauftragten folgend – die Lückenschluss-Variante. Tiefengraber: „Für weniger sportliche Radfahrer ist es wichtig, dass sie die zentralen Punkte im Ort auf kürzestem Weg und trotzdem sicher erreichen können.“
Für Verärgerung sorgte nun eine kürzliche Äußerung von Verkehrsstadtrat Gerhard Sevcik, in der jedoch die Hintenrum-Variante favorisiert wurde, weil man für die Lückenschluss-Variante einige Parkplätze opfern müsste. Tiefengraber sprach von einer „Presseaussendung der Liste Flammer“. Dies bestreitet Bürgermeister Christoph Prinz: „Alle Presseaussendungen der Liste und der Gemeinde gehen über meinen Schreibtisch – es gab nichts Offizielles, es ist ja auch noch nichts fix. Es war bestenfalls eine Meinungsäußerung, der Wirbel ist unnötig.“
Prinz erklärt den erweiterten Verkehrsausschuss: „Es ist ein freiwilliges Gremium, zu dem auch Dr. Tiefengraber eingeladen wurde. Darin werden verschiedene Varianten – einerseits des Landes-Experten, andererseits von einer privaten Firma – diskutiert. Mehr ist es derzeit nicht.“
Die private Firma ist übrigens Kosaplan, die schon viel in Bad Vöslau gebaut hat. Liste Flammer-Stadtrat Koisser ist führender Mitarbeiter dieser Firma.