Die Grabpflege übernimmt die Natur
Der Wald als letzte Ruhestätte. Die Grabpflege übernimmt die Natur.
PFARRKIRCHEN, BRAUNAU (pirk). In Pfarrkirchen (Bezirk Rohrbach) entsteht der erste Urnenforst Oberösterreichs. „Wir beschreiten damit Neuland“, sagt Dietmar Krisai, Inhaber der Bestattung Pietät in Braunau und des Urnenforstes in Pfarrkirchen. Er weiß, wie schwierig Grabpflege ist, wenn die Angehörigen auf der ganzen Welt verstreut sind und hat daher nach einer Alternative gesucht.
Kein klassischer Friedhof
Der „Thanruh Urnenforst“, so der Name des 5,7 Hektar großen Waldstücks, ist kein Friedhof im klassischen Sinn: Die Verstorbenen werden in verrottbaren Urnen bei Bäumen oder Steinen beigesetzt. Die genaue Stelle wird per GPS kartografiert und lediglich mit einem Holzpflock gekennzeichnet. „Wir wollen keinerlei Grabgestaltung“, erklärt Karl Lindorfer. Der Pfarrkirchner Bestatter ist Partner vor Ort und kümmert sich um Marketing und Verwaltung. „Die Grabpflege übernimmt die Natur und die Asche geht in den Kreislauf der Natur über“, sagt Bestatter Krisai. „Die Grabpflege lastet damit auch nicht auf den Angehörigen.“ Beim Gedanken an die Schönheit des Waldes, den er geerbt hat, kommt er ins Schwärmen: „Es schaut aus, wie in einem Wohnzimmer – so schön gepflegt.“ Die Stelle für die Beisetzung kann selbst gewählt und für eine bestimmte Zeit gemietet werden. Die Kosten für die Miete liegen zwischen 450 und 2000 Euro. Dazu kommen rund 300 Euro für die Beisetzung sowie die Kosten der Urne.
Umwidmung läuft
Derzeit läuft das Umwidmungsverfahren. 22.000 Quadratmeter des Waldes sollen sofort genutzt werden. Auf dieser Fläche werden größere Steine eingebracht. Zum Einzugsgebiet rechnen die Bestatter Ober-österreich, Salzburg und den bayerischen Raum. Der Urnenforst ist für alle Religionen und auch für Konfessionslose offen.
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