HTL Braunau
10 Jahre HTL Ball Organisation

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Regina Seeburger und Christian Zöpfl organisieren heuer bereits zum 10. Mal den HTL Ball Braunau, der mit 3000 Gäste das größte Ballereignis des Innviertels ist. Im Interview geben sie Einblick in die Ballorganisation und werfen einen Blick zurück auf die letzten 10 Jahre.

Mit dem HTL Ball 2011 hat alles begonnen. Damals haben die beiden Mathematiker die Verantwortlichkeit für den HTL Ball von ihrem Kollegen Richard Hruby übernommen, der davor selbst für 7 Bälle verantwortlich war.

Wieso haben Sie damals die Organisation des Balls übernommen?
Regina Seeburger: Als die Entscheidung fiel, war ich gerade im dritten Unterrichtsjahr und soweit eingearbeitet, dass ich mir eine weitere Aufgabe neben dem normalen Unterricht gut zutraute. Es war der Reiz des Neuen, und vor allem die Freude über die engere Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern, die mich dazu bewogen haben.
Christian Zöpfl: Es wurde schon geraume Zeit nach einem Nachfolger, der die Verantwortung für den HTL Ball übernimmt, gesucht und ich konnte mir eine Zusammenarbeit mit meiner Kollegin Regina Seeburger gut vorstellen, also haben wir uns das überlegt und dann bei Direktor Hans Blocher zugesagt.

Wie waren die Anfänge?
Regina Seeburger: Ich kann mich noch gut an den ersten Ball erinnern, es war unglaublich was da an Aufgaben auf uns zugekommen ist. Man ist ja plötzlich für alles verantwortlich. Aber es war gut, dass wir jederzeit unseren Kollegen Richard Hruby fragen konnten, wenn uns etwas unklar war.
Christian Zöpfl: Besonders in Erinnerung sind mir noch die beiden Schüler aus unserem ersten Ballkomitee, David Raab und Maximilian Peterlechner. Die beiden haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir uns bestens in die Arbeiten einfinden konnten und haben uns von ihrer Erfahrung der Ballorganisation aus dem Vorjahr profitieren lassen.

Wie hat es sich dann weiterentwickelt?
Christian Zöpfl: Nach dem der ersten Ball geschafft war, haben wir entschieden, dass wir weitermachen bis ich 40 bin. Wir haben im Laufe der Zeit einige Hürden gemeistert, hauptsächlich waren es Sicherheitsvorkehrungen, die uns manchmal sehr gefordert haben. Beispielsweise haben wir einmal im Winter vor der HTL eine Nottreppe betoniert oder aber 50 % mehr Security-Personal am Ball einstellen müssen, damit es zu einer Gleichverteilung in den einzelnen Barlocations kommt.
Regina Seeburger: Zwischendurch war ich zweimal jeweils für ein Jahr in Karenz, der Ball gehört seit 2011 aber irgendwie zu mir, sodass ich auch während der Karenzzeiten immer für den Ball zur Verfügung stand. Früher war eher die Betreuung der einzelnen Bars samt Schülerbetreuung meine Aufgabe, in der Karenz habe ich mich auf Dinge konzentriert, die von zu Hause aus und abends möglich waren, wie das Marketing oder die Betreuung des Ballkontos. Und der Abbautag am Samstag nach dem Ball war die ganze Zeit fest in meiner Hand!

Warum findet der HTL Ball immer noch im Schulgebäude statt? Was ist daran das Besondere?
Christian Zöpfl: Durch die Austragung im Schulgebäude, das dazu für diesen einen Tag zu einem Veranstaltungszentrum umfunktioniert wird, hat der HTL Ball ein ganz besonderes Flair, das es sonst nirgendwo gibt. Wir haben 14 verschiedene Barbereiche von der heuer neuen Arena-Bar über die beiden Mottobars bis hin zur Vinosphäre ist alles dabei. Es gibt ein eigenes Restaurant und auch zwei ruhigere Bereiche, die Aulabar mit Tanzmöglichkeit zur Musik des pt-Art-Orchesters und das Nica-Café, mit dessen Erlös unsere Schulpartnerschaft unterstützt wird.
Regina Seeburger: Außerdem darf man nicht vergessen, dass viele unserer Absolventinnen und Absolventen gerne in „ihr“ Schulhaus zurückkommen und dadurch alte Zeiten wieder aufleben lassen können. Besonders bei den Gesprächen an der Absolventenbar, die sich zwischen ehemaligen Lehrkräften und den Absolventen ergeben, kommen Erinnerungen an die tolle Zeit in der HTL wieder hervor.

Wie muss man sich die Organisation eines Events dieser Größe vorstellen?
Regina Seeburger: Nach dem Ball ist vor dem Ball. Nach diesem Leitsatz haben wir in den letzten Jahren immer gearbeitet. Christian und ich freuen uns am Balltag immer sehr, wenn alles gelingt, was wir geplant haben, aber gleich am Tag danach, wenn der Abbau soweit vorüber ist, beginnt die Planung für den nächsten Ball. Angefangen meist mit der Diskussion, wer von SchülerInnenseite ins Ballkomitee aufgenommen werden soll. Dann folgt die Suche nach den Verantwortlichen für einzelne Bereiche und anschließend geht es schon darum unter welchem Motto der nächste Ball stehen soll. Da ist oft die Abrechnung des alten Balls noch gar nicht fertig.
Christian Zöpfl: Eigentlich kann man sagen, dass es fast das ganze Jahr etwas zu tun gibt. Besonders arbeitsintensiv sind natürlich die Monate von Schulbeginn bis Ende Jänner, aber auch von Februar bis August fallen immer mal wieder Dinge an, die erledigt werden müssen, entweder um den alten Ball abzuschließen oder um den neuen Ball zu planen. Ein Großevent mit 3000 Leuten plant sich halt nicht von allein und schon gar nicht an einem Tag.

Sie haben gerade die Suche nach dem Ballmotto angesprochen, wie kommt denn ein Ballmotto zustande?
Christian Zöpfl: Wir machen immer innerhalb der HTL eine Ausschreibung, wo wir Vorschläge von SchülerInnen- und LehrerInnen-Seite sammeln. Anschließend setzen wir uns im neu gebildeten Komitee zusammen und beraten, welche Vorschläge ernst gemeint und sinnvoll sind und welche wir gleich verwerfen.
Regina Seeburger: Anschließend überlegen wir uns die Machbarkeit und meist bleiben dann nur mehr wenige Themenvorschläge über und dann wird demokratisch entschieden. Die 4 SchülerInnen im Komitee können uns Lehrer also auch überstimmen, meist sind wir uns aber ohnehin vor der Abstimmung schon einig.

Können Sie einige Bereiche nennen, für die Sie als ballverantwortliche Lehrer zuständig sind, damit unsere Leser einen kleinen Einblick in die Organisation bekommen?
Regina Seeburger: Angefangen von der Organisation der einzelnen Musikgruppen, die am Ball spielen über die Aufteilung der Bars an die Klassen, Koordination der Schülerarbeiten, Organisation von Mitternachtseinlage und Eröffnung, Einladung der Ehrengäste und Verkauf von Werbungen an Sponsoren bis hin zu Auf- und Abbau, den man nicht unterschätzen darf, immerhin wird ein ganz normales Schulgebäude innerhalb von zwei Wochen zu einem Veranstaltungszentrum, das sich nach dem Ball innerhalb eines Wochenendes wieder komplett zurückverwandelt. Hier darf ich speziell unseren Schulwart Walter Hirschmann erwähnen, ohne den es den Ball in dieser Art nicht geben würde. Er koordiniert maßgeblich den Aufbau und Abbau der Bars mit und steht auch am Ballabend für die Behebung kleinerer und größerer Probleme zur Verfügung.
Christian Zöpfl: Nicht unbeachtlich sind die Kommunikation mit den Behörden hauptsächlich mit der BH Braunau, die Beantragung der Bewilligung, die Organisation der Müllentsorgung, die Anmeldung der Veranstaltung, die Einführung der Security-Mitarbeiter, die Programmierung der Ballhomepage, und das Design und Drucken der Eintrittskarte, der Markerl und Plakate, die am Balltag benötigt werden.

Und wann werden diese Aufgaben erledigt?
Christian Zöpfl: Auf- und Abbau erfolgt hauptsächlich in der unterrichtsfreien Zeit durch die Schüler selbst. Auch vieles andere wird abends oder nachmittags erledigt. Besonders wichtig sind hierbei die Weihnachtsferien, die können wir als Lehrer optimal für diverse Ballarbeiten nutzen.
Regina Seeburger: Manchmal ist es aber auch notwendig die Schüler für kurze Besprechungen während der Schulzeit zusammen zu holen, das passiert dann hauptsächlich in den Pausen. Und eines ist klar: Tests und Schularbeiten gehen immer vor. Der Unterrichtsbetrieb soll durch den Ball nicht beeinflusst werden.

Wie geht es mit dem Ball 2021 weiter?
Christian Zöpfl: Der Ball 2020 ist definitiv mein letzter. Eigentlich wollte ich mit dem Ball 2019 schon aufhören, ich wurde von Regina aber dazu überredet noch einen dran zu hängen, weil ihre Klasse, in der sie Klassenvorstand ist, heuer maturiert. Ich habe die Arbeit mit dem Ball die meiste Zeit sehr genießen können, was mir besonders gefallen hat, ist, dass wir die Schüler aus einer ganz anderen Sicht kennen lernen durften.
Regina Seeburger: 10 Jahre Ball sind genug. Wir haben wunderbare Ballthemen gehabt, haben viele Hürden gemeinsam überwunden, aber irgendwann muss auch Schluss sein. Außerdem hört Christian wirklich auf und ohne ihn, kann ich mir eine Weiterarbeit nicht vorstellen. Besonders bedanken möchten wir uns bei allen Schülerinnen und Schülern, die im Ballkomitee bzw. im erweiterten Komitee die ganzen Jahre über mit uns zusammengearbeitet haben, es war uns ein Vergnügen, mit euch zu tun gehabt zu haben!

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Foto: Cityfoto
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