Neues ASZ in Lochen
Braunauer sind Müllsammel-Rekordhalter

Georg Steidl und Petra Wagner sind die Mülltrennexperten im Bezirk Braunau. | Foto: Höllbacher
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612 Kilo Müll produziert jeder Bürger des Bezirks jährlich. 50 Prozent davon landen in einem der neun Braunauer Altstoffsammelzentren. 

BEZIRK BRAUNAU (höll). Rund 31,5 Millionen Tonnen Altstoffe sammeln die Einwohner im Bezirk jedes Jahr für die Wiederverwertung. Das sind 304 Kilo Recyclingmüll je Bürger. Damit sind wir in Oberösterreich Rekordhalter. Durchschnittlich kommen die Oberösterreicher auf 137 Kilo je Einwohner. 

30 Jahre Mülltrennerfahrung

Warum die Trennmoral im Bezirk Braunau so groß ist, erklärt Bezirksabfallverband-Sekretär Georg Steidl: "Als Mitte der 1980er-Jahre keine neuen Standorte für Deponien gefunden werden konnten, wurden 1989 in Braunau eines der ersten Sammelzentren in Österreich eröffnet. Die Bewohner der Region haben also schon eine sehr lange Sammeltradition." 

Damals wurden nur Kunst- und Problemstoffe gesammelt – heute werden in den neun ASZ des Bezirks mehr als 80 Stoffe sortiert. "Die hohe Sammelmoral der Braunauer hat Vorteile für die Bürger: Durch den hohen Reinheitsgehalt der getrennten Stoffe, erzielen wir gute Preise für unseren 'Müll' – damit können die Abfallgebühren gering gehalten werden", betont Steidl. 

EU-Ziele: "Wir sind gut dabei."

Der BAV-Sekretär ist zuversichtlich, dass Braunau die ambitionierten EU-Ziele für 2025 schaffen wird: "Das Ziel lautet, 50 Prozent des Kunststoffmülls zu Recyceln – in Braunau schaffen wir derzeit 45 Prozent. Der Östereichschnitt liegt bei 25 Prozent." 

Jedes Jahr gelangen in Österreich 200.000 Tonnen Plastikverpackungen in Umlauf - so kommen auf jeden Einwohner gut 23 Kilo jährlich, die er trennen muss: "Dabei sind die Produzenten keinerlei Richtlinien unterlegen. Sie bringen immer neue Kunststoffmischungen auf den Markt. Diese problematischen Kunststoffe landen dann bei uns", betont Petra Wagner, Beraterin beim BAV. Deshalb fordert der BAV auch, die Produzenten hier mehr in die Verantwortung zu nehmen. 

Viele Lebensmittel landen im Müll

Auch, wenn die Abfallentsorgungskosten konstant bleiben, wächst die Sammelmenge im Bezirk stetig: "Vor allem beim Grünschnitt und Kompost haben wir große Zuwächse", weiß Steidl. Auch die Restmüllmenge bleibt mit 12,5 Tonnen im Jahr konstant: "Hier ist noch Luft nach oben. Ein Viertel des Hausmülls ist Biomüll - müsste also nicht im Mistkübel landen", so Wagner. Generell werden immer mehr Lebensmittel weggeworfen: "Ist das Ablaufdatum erreicht, landen die Produkte samt Verpackung im Hausmüll." 

Zero Waste, Unverpackt-Läden und der Boom auf die Ab-Hof-Läden zeigt: Eine Trendwende ist in Sicht. Das bestätigt auch Petra Wagner: "Die Bürger sind mündiger. Viele greifen – wenn die Möglichkeit besteht – vermehrt zu unverpackten Produkten. Vor allem Kindern und Jugendlichen ist das Problem mit dem Plastikmüll sehr wohl bekannt." Wagner rät Konsumenten: "Biomüll trennen, mit Hausverstand einkaufen und nie vergessen: Man zahlt die unnötige Verpackung mit." 

Neun + 1: Lochen bekommt ein ASZ

In Lochen entsteht derzeit das zehnte Altstoffsammelzentrum im Bezirk Braunau: "Das wär nötig, um das ASZ in Mattighofen zu entlasten", erklärt Steidl. Bereits im kommenden Jahr kann das ASZ eröffnet werden. 

Aktuell sind in den neun Sammelzentren im Bezirk 90 Mitarbeiter beschäftigt. Je nach ASZ und Wochentag helfen zwischen drei und sieben Mitarbeiter dem Bürgern bei der Müllsortierung.

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